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Boss Level
Eben noch im Weltraumeinsatz, schon im nächsten futuristisch angehauchten Action-Kracher: Frank Grillo scheint viel zu tun zu haben. In „Boss Level“ als ehemaliges Delta Force-Mitglied Roy Pulver, das jeden Tag auf andere Art und Weise zum Opfer fieser Attentäter wird. Richtig: Der arme Kerl hängt in schönster „Murmeltier“-Manier in einer Zeitschleife fest. Schuld daran ist offenbar ein streng geheimes Regierungsprogramm bzw. dessen Kopf, der mysteriöse Colonel Ventor (Mel Gibson). Um sich und seiner Familie die Chance auf ein wirkliches Morgen zu sichern, muss er nicht nur seinen Häschern entrinnen, sondern auch Ventor zur Rechenschaft ziehen. Was gar nicht so einfach ist, wenn man jeden Tag auf’s Neue dem Tod ins die Augen blickt …
Stay Alive
Ja, das kennen wir irgendwoher: Eine globale Pandemie, in deren Folge die Menschen sich Zuhause verschanzen müssen. Nur dass im Falle von „Stay Alive“ die Infektion zur Verwandlung in einen zombieähnlichen „Screamer“ führt. Aber auch das kennen wir aus der ein oder anderen Serien- und Filmstoffen rund um die Zombieapokalypse. Neu an „Stay Alive“ ist das, worauf der englische Originaltitel sehr viel weniger effekthascherisch hindeutet: Unser Held Aidan ist „Alone“, auf sich allein gestellt in seinem Apartment, während draußen die Hölle los ist. Als er im gegenüberliegenden Gebäude auf eine Überlebende aufmerksam wird, beschließt er, sie trotz marodierender „Screamers“ zu retten. Was in ein für Zombiefans erwartbares aber Horrorheads durchaus befriedigendes Szenario mündet …
Silk Road
Schon vor vier Jahren hat sich eine niederländische Produktion auf die Spuren der Gründer des viel gescholtenen Darknets gemacht. Nun folgt diese US Produktion, die mit u. a. Jason Clarke und Jimmi Simpson („Westworld“) prominent besetzt ist und sich auf die Spuren von Jungunternehmer Ross Ulbricht heftet. Der gründet einen komplett anonymen Marktplatz im Internet, der sich rasch zum Umschlagplatz für kriminelle Güter und Zahlungen aller Art entwickelt. Was wiederum die Staatsmacht auf den Plan ruft – hier in Gestalt von DEA-Agent Rick Bowden, der mit allen Mitteln versucht, den „Gebieter des Darknets“ dingfest zu machen. Nicht nur aus zeitgeschichtlicher Sicht ein hochspannender Cyberthriller.
Honest Thief
Der gute Liam Neeson ist eigentlich immer für einen Thriller-Blockbuster gut. Und dass ihm das mit „Honest Thief“ nicht ganz gelingen wollte, lag weniger an den filmischen Qualitäten denn an den Umständen, unter denen er ins Kino kam. Wenn überhaupt. Immerhin: Hierzulande kann sein „ehrlicher Dieb“ als hochkarätige Heimkino-Premiere punkten und zwar mit einer raffinierten Story, in der sich Bankräuber Tom (Neeson) der Liebe wegen zur Ruhe setzen und ehrlich werden will. Als zwei junge FBI-Agenten (u. a. Jai Courtney) sein Angebot überprüfen sollen, über das er sich mit Rückgabe seiner millionenschweren Beute Straffreiheit erkaufen will, bekommt das Geschehen eine perfide Wende. Die nämlich sehen selber die Chance auf ein Leben in Saus und Braus, wissen aber nicht, mit wem sie sich da auf ein raffiniertes Katz- und Maus-Spiel eingelassen haben…
Jesus Rolls
Auf diesen Film haben Fans des „Dude“ ein halbes Leben lang warten müssen. Dabei ist „Jesus Rolls“ nur eine Art inoffizielles Sequel von „The Big Lebowski“, mit dem John Turturro seinen legendären Bowler Jesus Quintana auf die Heimkino-Leinwand zurückkehren lässt. Die Coen-Brüder oder den Dude sucht man zwar vergeblich, dafür gibt es eine skurrile Gangstergeschichte rund um den eben aus der Haft entlassenen Jesus, der zusammen mit seinem Kumpel (Bobby Cannavale) auf einen schrägen und kriminellen Roadtrip geht. An ihrer Seite: Die schöne Marie (Audrey Tautou), die man eben einem schießwütigen Haarsylisten (Jon Hamm) ausgespannt hat – zusammen mit dessen schicker Karre. Zumindest für Lebowski-Afficionados ein höchst willkommenes Wedersehen …
Synchronic
Nach einigen gefeierten Indie-Mystery- und Horrorperlen („Spring“, „The Endless“) darf das Regiegespann Justin Benson und Aaron Moorhead mit den beiden Topstars Anthony Mackie („Falcon & The Winter Soldier“) und Jamie Dornan („Fifty Shades of Grey“) so etwas wie Blockbuster-Luft schnuppern. Im Mittelpunkt des herausfordernden Sci-Fi-Thrillers stehen zwei Rettungssanitäter, die in New Orleans mit einer gefährlichen Modedroge und grausigen Unfällen konfrontiert werden. Als auch noch der eigene Nachwuchs verschwindet, wird es persönlich. Und zunehmend bizarr. Denn die Designerdroge scheint nicht nur das Bewusstsein ihrer User zu verändern, sondern unsere Auffassung von Zeit und Realität an sich. Für die beiden Regisseure bleibt der Sci-Fi-Thriller nur eine Etappe auf dem Weg zu noch Größerem: Denn aktuell inszenieren sie für Disney+ das neue MCU-Zugpferd „The Moon Knight“.
The 800
Es war nicht voll in den Kinos, weil sie aus bekannten Gründen entweder geschlossen waren oder nur eingeschränkt Zugang ermöglichten. Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass ein chinesischer Blockbuster zum erfolgreichsten Film des Jahres avancieren könnte – schließlich hatte man in China die Krisensituation vergleichsweise schnell wieder im Griff. Hier konnten die Zuschauer wieder in die Kinos strömen. Und das taten sie auch – insbesondere deshalb, weil „The 800“ als patriotisches Schlachtengetümmel an den Zusammenhalt einer Nation appellierte. Ähnlich wie im spektakulären Sparta-Kracher „300“ kommt hier einer kleinen Einheit von nur 800 Mann die Aufgabe zu, während des chinesisch-japanischen Krieges 1937 ein Warenhaus gegen japanische Angriffswellen zu verteidigen. Woraus die chinesische Filmindustrie ein eindrucksvolles Spektakel machte.