Auch der Juli steht (zum Schrecken der Unterhaltungsindustrie) noch ganz im Zeichen der Fußball-EM. Und das nur kurz bevor die Olympischen Spiele in Frankreich die nächste Runde Dauersport einläuten. Und was machen all diejenigen, die auch mal Abwechslung von Rasenballsport und Leichtathletikrekorden suchen? Die halten sich am besten an uns und unsere Tipps. Denn wir setzen Viertel- und Halbfinalspielen eine bunte Mischung aus Film-Highlights entgegen, die vom jüngsten Nachwuchs (Dschungelhelden) über Junggebliebene (Pumuckl) bis hin zum Musik- und Horrorfan wirklich für jeden Geschmack etwas bereithält. Das Beste: Im Heimkino gibt es einen Stopp- und Pausenknopf – nur für den Fall, dass man doch einmal nachgucken möchte, wer da jetzt bei welcher Fußballeuropameisterschaft gerade ein Tor geschossen hat. Wir wünschen viel Spaß!
Achtung, Verwechslungsgefahr! Denn mit dem schnuckligen Bärchen und seinen knuffigen Freunden aus dem Hundert-Morgen-Wald hat dieser „Winnie Puuh“ nur noch den Namen gemein. Schon der erste Teil sorgte mit einer mordenden Tierbande für Angst und Schrecken und außerdem dafür, dass Krankenpfleger Christopher Robin für einen Mörder gehalten wird. Teil II legt nun noch einmal ordentlich nach: an Irrwitz, Blut, Effektreichtum, Budget und daraus folgend insgesamt an Qualität. Mittlerweile ist es Christopher immerhin gelungen, eine Bürgerwehr vom mordenden Tiermob zu überzeugen und so Ferkel zur Strecke zu bringen. Aber Winnie schließt sich mit Eule und Tiger zusammen und setzt so sein mörderisches Treiben fort. Für das es im Übrigen sogar so etwas wie eine „wissenschaftliche“ Erklärung gibt. Aber auch ohne die macht der Slasher Genrefans eine Menge Spaß. Und Hoffnung: Denn einem dritten Teil scheint nichts im Wege zu stehen …
Es gab nur eine Amy Winehouse. Die aber hat sich mit ihrer unvergleichlichen Stimme und dem tragischen Schicksal so in unser popkulturelles Gedächtnis eingebrannt, dass es mittlerweile schon zwei Filme über ihr Leben gibt. Während der gefeierte „Amy“ dokumentarischer Natur war, bedient sich „Back to Black“ der Mittel der Spielfilminszenierung. Und einer ziemlich entfesselt aufspielenden (und singenden) Marisa Abela in der Rolle der Sängerin. Die macht in Sam Taylor-Johnsons Verfilmung gerade den Schritt vom Gesangstalent zum Superstar, schafft es aber nur schwer, sich von den Vorstellungen ihres Vaters (Eddie Marsan), dem Management oder der Plattenfirma zu lösen. Der Ausbruch gelingt ihr vor allem mit viel Alkohol und noch mehr Drogen, Laster, die sie mit ihrem Freund Blake teilt, dessen Zügellosigkeit mitverantwortlich gewesen sein dürfte für Amys Unvermögen, dem dauerhaften Exzess zu entfliehen. Aller Tragik zum Trotz begeistert „Back to Black“ dennoch mit viel Musik, großen Gefühlen und noch tieferen Stürzen, mit allem also, was so ein Popstarleben oft ausmacht.
Kinder der 1980er-Jahre wissen, wen sie rufen müssen, wenn mal wieder Geister im Verzug sind. Spätestens seit „Legacy“ wissen es auch die Folgegenerationen: die Ghostbusters natürlich. Und die haben in der Spengler-Familie, patchworkartig erweitert um Paul Rudd als Möchtegern-Stiefvater, leidenschaftlich geisterjagende Erben gefunden. Zwar operiert man mittlerweile wieder aus der alten Firmenzentrale in New York, die Herausforderungen aber bleiben die gleichen: Spuk, Gespenster und das mögliche Ende der Welt. Zum Glück müssen sie sich dem nicht allein stellen. Unter anderem Ray Stantz (Dan Aykroyd) und Peter Venkman (Bill Murray) kreuzen miteinander den Protonen-Energiestrahl. Und sorgen mit viel Humor und hohem Nostalgiefaktor dafür, dass diese Ghostbusters fast so viel Spaß machen wie die Originale. Wir rufen gerne wieder an …
Wenn ein neues „Madagascar“-Abenteuer auf sich warten lässt, dann machen wir uns einfach selbst eines. Das zumindest scheinen sich die französischen Macher der „Dschungelbande“ gedacht zu haben, deren erster Animationsfilm immerhin so erfolgreich war, dass mit „Die Dschungelhelden auf Weltreise“ nun die Fortsetzung folgen darf. In dem ist die Heimat von Pinguin Maurice, Gorilla Harry, Fledermaus Flederike, Koboldäffchen Grummel und Tigerfisch Junior abermals in Gefahr. Dank eines Pulvers, das bei der Berührung mit Wasser explodiert. Kurz vor der Regenzeit ein potenziell apokalyptisches Ereignis, das die Dschungelbande nun verhindern muss. Bei einem Wettlauf rund um die Welt versuchen Maurice, Harry und Co., ein Gegenmittel zu finden – und so ihre geliebte Heimat vor dem Pulver eines Superschurken zu retten.
Bevor der Pumuckl nach Jahrzehnten schmerzhafter Absenz zum vergangenen Weihnachtsfest wieder zum TV-Ereignis werden durfte, war er auch ein kleines Kinoevent. Weil man die ersten drei der neuen Pumuckl-Abenteuer fürs Kino in einen Spielfilm gegossen hat – ganz so wie früher, als noch der Gustl Bayrhammer und der Hans Clarin für selige Kinder (und Eltern) gesorgt haben. Und was sollen wir sagen: Sowohl Event als auch Serie wurden zu einem der größten TV-Ereignisse des Jahres. Weil es den Machern der Münchner Produktionsgesellschaft Neuesuper mit Maxi Schafroth als Pumuckls Stimme und mit Florian Brückner als „sein“ neuer Eder tatsächlich gelingt, an vergangenes Klabauterglück anzuschließen. Mit unglaublich viel Herz, Humor, Lokalkolorit und Koboldweisheiten. Und mit dem Versprechen, dass der neue Pumuckl zurückkommt. Bis es so weit ist: immer und immer wieder schauen! Auch auf der parallel erscheinenden Serienbox.
Nicht erst seit „The Nun“ und diversen „Conjuring“-Ausprägungen wissen wir: Nonnen können eine ganz schön gruselige Aura haben. Das macht sich auch „Immaculate“ zunutze, der immerhin schon mit einem der aufregendsten jungen weiblichen Stars der Gegenwart aufwarten kann: Sydney Sweeney. Die spielt in „Immaculate“ eine junge Nonne, die es in ein italienisches Kloster verschlägt. Hier scheint sich das Geheimnis der jungfräulichen Mariengeburt zu wiederholen. Denn die junge Nonne ist schwanger – und das, ohne ihr Gelübde gebrochen zu haben. Auf der Suche nach Antworten kommt sie einem grausigen Geheimnis auf die Spur, das sie auch auf Kollisionskurs mit ihren gar nicht so heiligen Vorgesetzten bringt. Eine Kette grauenvoller Ereignisse wird in Gang gesetzt, an deren Ende eine eigentlich unmögliche Entscheidung steht.