Unsere DVD Tipp4U für den Mai 2022
Unsere brandaktuellen DVD-KritikenUnsere DVD Tipp4U für den Mai
Die Oscars sind längst vergeben, in den Kinosälen wird die nächste Runde Sommer-Blockbuster eingeläutet und zuhause haben wir alle Hände (und DVD- bzw. Blu-ray-Player) voll zu tun, das nachzuholen, was sich in der jüngeren Vergangenheit so angesammelt hat. Und das ist so einiges: Von spektakulärem Science-Fiction-Kino über charmantes Pixar-Coming-of-Age-Märchen bis hin zu höchst klassischer Krimikost und den jüngsten Oscar-Kandidaten ist so ziemlich alles dabei, was den Heimkinoabend zum Erlebnis werden lässt. Wir sind uns ganz sicher, auch für Sie genau das richtige bei Müller in petto zu haben. Film ab!

King Richard

Advantage Smith

Wenn die Macher von „King Richard“ gewusst hätten, was für eine kraftvolle Vorhand Will Smith hat, sie hätten ihn wohl selbst zum spielerischen Mittelpunkt dieses wahren Tennis-Märchens werden lassen. So bleibt er der ehrgeizige, liebevolle und unerschütterliche Strippenzieher Richard Williams, dem es gelingt, seine beiden Töchter Venus und Serena aus Compton bis ganz an die Spitze der Tenniswelt zu katapultieren. Als solcher ruft Smith die bislang vielleicht beste Darstellerleistung seiner Karriere ab, für die er zu Recht den Oscar einheimsen durfte. Auch wenn wir in diesem Zusammenhang lieber darauf verzichtet hätten, zu wissen, dass er nicht nur im Tennis über einen wuchtigen Aufschlag verfügt …

King Richard

Rot

Ein pandastisches Abenteuer
Rot

Gar nicht so leicht, den bislang letzten Film aus den umtriebigen Pixarstudios zu googeln. Allerweltsmäßiger als „Rot“ geht es ja wirklich kaum. Der Titel ist aber das einzig Gewöhnliche an diesem Film, der sich – vielleicht erstmals in der Geschichte des Studios – expliziter einer etwas älteren Zielgruppe zuwendet und auf ein spezifisches Umfeld fokussiert. Die 13-jährige Meilin Lee wächst Anfang der Nullerjahre bei ihrer streng gläubigen chinesischen Familie in Toronto auf und hat hier nicht nur mit ihrer kontrollsüchtigen Mutter zu kämpfen, sondern auch mit ihrer wachsenden Begeisterung für das andere Geschlecht und hier insbesondere für die ultraerfolgreiche Boyband 4*Town. Ein typisches Teenieleben also. Wäre da nicht die Tatsache, dass ein uralter Familienfluch auf ihr lastet: Immer, wenn ihre Emotionen hochkochen, verwandelt sie sich in einen roten Panda. Ein tierisches Sinnbild für die Pubertät, aus dem Pixar viel Humor und erhellende Einsichten gewinnt. Schön!

Tod auf dem Nil

Mord in bester Gesellschaft

Eine ungewöhnliche Location, eine illustre Runde, ein verschlagener Mörder und ein Detektiv, dessen Deduktionsgabe stets zur Entlarvung des Täters oder der Täterin führen: Die Krimis von Agatha Christie mögen stets einem ähnlichen Muster folgen, erfreuen sich aber seit rund 100 Jahren allergrößter Beliebtheit beim literarischen und cineastischen Publikum. Nachdem bereits in den 1970-er Jahren die Poirot-Abenteuer mit damaliger Topstarriege verfilmt worden waren, hat sich nun der britische Edelmime und -regisseur Kenneth Branagh der Stoffe angenommen und vor einigen Jahren bereits den „Mord im Orientexpress“ gelöst. Nun geht es nach Ägypten und auf den Nil, wo u. a. Gal Gadot, Armie Hammer, Annette Bening und Emma Mackey („Sex Education“) mit der unbestechlichen Kombinationsgabe von Hercule Poirot konfrontiert werden. Krimi-Feinschmecker kommen garantiert auf ihre Kosten.

Tod auf dem Nil

Moonfall

Katastrophe(n) auf Ansage
Moonfall

Wenn einer sich auskennt mit dem Ende der Welt, dann ist das Roland Emmerich. Bereits unzählige Male hat er ein paar Hollywoodstars mit dem unvermeidlichen Ende hadern und uns letztlich doch retten lassen. So endgültig wie diesmal schien die Apokalypse aber noch nie zu sein. Denn wie wir nach ziemlich spektakulärem Weltraumintro rund um Patrick Wilson und Halle Berry erfahren, stürzt der Mond mit zunehmender Geschwindigkeit auf die Erde zu. Die bildgewaltigen Konsequenzen kann jeder sich selbst ausmalen. Immerhin: Weil ein kleiner Verschwörungstheoretiker (John Bradley) den richtigen Riecher hat, können unsere Helden zu einer letzten Rettungsmission in bester „Armageddon“-Manier aufbrechen, bei der sich Emmerich dann auch noch in ein wenig Alien-Philosophie der Marke „Interstellar“ versuchen darf. Kurz: Das ist natürlich großer Käse, macht aber viel kaputt – und dabei eine Menge Spaß.

Gunpowder Milkshake

Jeannine Wick

So also sieht es aus, wenn „Kill Bill“ auf „John Wick“ trifft. Für seinen „Gunpowder Milkshake“ gibt Regisseur Papushado („Big Bad Wolves“) so ziemlich alles in den Genremixer, was das Krawall- und Actionkino so hergibt und garniert es mit einer ordentlichen Portion Grrl-Power. Im Mittelpunkt seiner weiblichen „John Wick“-Variante stehen nämlich „Game of Thrones“-Star Lena Heady und „Doctor Who“-Sidekick bzw. „Guardian of the Galaxy“-Alien Karen Gillan, die als Mutter und Tochter nach Jahren der unfreiwilligen Trennung beruflich wieder zusammenfinden. Der Clou: Mutti ist Profikillerin, die sich zum Schutz der Tochter einst absetzen musste, jene längst selbst erfolgreiche Auftragsmörderin, die sich plötzlich den gleichen Feinden wie ihre Mutter gegenübersieht. Auftakt zu einem blutig-butalen Stelldichein mit Frauenpower satt.

Gunpowder

Belfast

Eine Kindheit in Nordirland
Belfast

Endlich hat es für Shakespeare-Darsteller und Edelmime Kenneth Branagh mal zum Oscar gereicht. Ausgerechnet in der Drehbuchkategorie, in der er für „Belfast“ mit der Verarbeitung eigener Kindheitserinnerungen so persönlich war wie nie zuvor. Wie vor ihm Alfonso Cuaron mit „Roma“ setzt auch Branagh auf bestechend schöne Bilder in Schwarz-Weiß, die uns tief eintauchen lassen ins nordirische Belfast der 1960-er Jahre, in denen die Konflikte zwischen Katholiken und Protestanten auf einen weiteren Höhepunkt zusteuerten. Mittendrin: Der neunjährige Buddy, der hier trotz allem erleben darf, was familiärer Zusammenhalt, Liebe und Musik selbst unter widrigsten Umständen zu leisten vermögen. Vor allem dann, wenn man so starke Eltern (Caitriona Balfe und Jamie Dornan) und Großeltern (Judi Dench und Ciaran Hinds) hat, wie er. Schön!

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