Heimkino-Highlights im September 2022

Unsere brandaktuellen DVD-Kritiken

Unsere DVD Tipp4U für den September

Nach einem Hitzesommer wie dem zurückliegenden muss man für ein paar kühle Stunden zu Hause fast schon dankbar sein. Oder für coole Typen wie Channing Tatum, Liam Neeson oder Nicolas Cage, deren Bildschirmpräsenz alleine schon ausreichend dafür ist, die Zimmertemperatur um ein paar Grad abzusenken. Wir sind ganz ehrlich: In den vergangenen Wochen waren wir so viel an der frischen Luft, dass wir herbstliche Heimkinoabende förmlich herbeigesehnt haben. Und Genre-Handwerk wie das von uns hier vorgestellte, das überwiegend bestens passt zum Fantasy Filmfest, das im September wieder mit Horror-, Crime-, und Thriller-Highlights durch Deutschland tourt. Wir sehen uns da…!

Dog

Das Glück hat vier Pfoten

Mit Hunden im Film ist es wie mit Katzen auf den sozialen Medien: Sie funktionieren immer. Statt aber die Geschichte eines lustigen „Beethoven“, eines kleinen Strolchs oder eines Polizeihundes zu erzählen, widmet sich Co-Regisseur und Hauptdarsteller Channing Tatum einer tiefergehenden Betrachtung des Verhältnisses zwischen Mensch und Hund. Als ehemaliger Army Ranger erhält Tatum hier die Chance, in den Dienst zurückzukehren. Allerdings nur, wenn er Schäferhündin Lulu die Pazifikküste entlang zur Beerdigung ihres verstorbenen Hundeführers eskortiert. Was wie eine einfache Hundesitteraufgabe klingt, wird zur Belastungsprobe. Denn die Hündin ist unberechenbar und der gemeinsame Roadtrip voller Gefahren. Tatsächlich führt das – Hundefreundeherzen dürfen jetzt ganz hochschlagen – natürlich zu einer unverbrüchlichen Freundschaft. In einem Hundefilm, der seiner Konkurrenz mindestens eine Schnauzenlänge voraus ist.

Dog

Operation Omerta

Stirb noch langsamer
Operation Omerta

Warum eigentlich nicht? Aus Skandinavien kennen wir sonst meist nur pechschwarze Noir-Krimis oder lakonische schwarze Komödien. Nicht jedoch ein Actionfeuerwerk, auf das auch ein Bruce Wills in seinen besten Tagen hätte stolz sein können. Tatsächlich klingt „Operation Omerta“ ein wenig nach „White House Down“. Nur dass statt Channing Tatum & Co. die erste finnische Darstellerliga gegen einen skrupellosen terroristischen Plot antritt. Ausgerechnet am finnischen Unabhängigkeitstag wird der Präsidentenpalast gestürmt, die Regierungselite als Geiseln genommen. Ziel der Übeltäter: Die Freilassung eines Kriegsverbrechers und die Destabilisierung Europas. Womit sie nicht gerechnet haben: Spezialagent Max Tanner, der in der bislang teuersten finnischen Produktion aller Zeiten nur äußerst langsam sterben darf.

X

X wie X-Rated

Das Kettensägenmassaker eines gewissen Tobe Hooper lässt schön grüßen, wenn Genre-Spezialist Ti West („The Innkeepers“, „The House of The Devil“) zur Wiedererweckung eines ganzen Genres antritt. Wie schon in seinen Vorgängerfilmen zeigt sich West auch mit „X“ als echter Kenner der Materie und der ganz großen Klassiker. Er entführt uns mit einer kleinen Filmcrew ins Texas der 1970er-Jahre, wo ein Schmuddelfilm entstehen soll. Das allerdings ist den Besitzern ihrer Drehlocation mehr als nur ein Dorn im Auge. Ein blutig-brutaler Kampf mit reichlich Augenzwinkern beginnt, der endlich vollkommen ungeniert zusammenbringt, was im X-Rated-Kino der 1970er- und 1980er-Jahre zusammengehört: Sex und Gewalt. Nicht nur für Kritiker sondern auch für Fans war das schon als Eröffnungsfilm des Fantasy Filmfests ein Grund zum Feiern. Mit der Veröffentlichung u. a. als üppig ausgestattetes limitiertes Mediabook lässt Capelight die Party jetzt weitergehen.

X

Massive Talent

Der doppelte Nicolas
Massive Talent

Was mit „JCVD“ für die Karriere Jean Claude Van Dammes geklappt hat, das soll „Massive Talent“ für einen anderen gestrauchelten Leinwandstar erfüllen: Nicolas Cage. Der drehte eine Zeit lang ziemlich viel Trash und zuweilen eine kleine Perle zwischendurch und spielt jemanden, dem es in „Massive Talent“ genauso geht. Sich selbst! Kurz vor dem finanziellen Ruin stehend, nimmt er deshalb das Angebot eines Milliardärs und Fanboys (der „Mandalorian“ Pedro Pascal) an, für eine Million Dollar bei dessen Gartenparty aufzutreten. Das Problem: der edle Spender ist gleichzeitig ein gesuchter Drogenboss und Nicolas Cage soll ihn der CIA ans Messer liefern. Das daraus resultierende actionreiche und augenzwinkernde Schlamassel gehört jedenfalls zum Lustigsten, was Cage in den vergangenen Jahren spielen dürfte. Und erscheint als Karriere-Kickstarter selbstverständlich auch im limitierten UHD-Mediabook.

Memory

Vergiss mein nicht!

Mit Liam Neeson ist es so ähnlich wie mit Nic Cage: Die guten und besten Zeiten liegen eigentlich längst hinter ihm. Nachdem er mit den „Taken“-Filmen seinen zweiten Frühling als graumelierter Actionstar spielen durfte, muss er zur Rentensicherung offenbar fast jedes Angebot annehmen. Eines der besseren: „Memory“. Schließlich inszenierte nicht nur Actionspezialist Martin Campbell („Casino Royal“), an Neesons Seite sind auch noch die schöne Monica Bellucci sowie Guy Pearce zu sehen. Im Zentrum freilich steht Neeson als Profikiller Alex Lewis, dem zunehmend das Gedächtnis versagt während das Moralempfinden zunimmt. Als ihn sein letzter Auftrag mitten in einen Undercovereinsatz des FBI katapultiert, beschließt er, sich auf die Seite des Gesetzes zu schlagen. Mit nach wie vor tödlichen Fähigkeiten, aber zunehmend schwindendem Erinnerungsvermögen. Uns geht’s ganz ähnlich: Als Action- und Neesonfan macht „Memory“ satt, in der Erinnerung bleibt er nicht.

Memory
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