DVD-Tipps für September 2023
Unsere brandaktuellen DVD-Kritiken Unsere DVD-Tipp4U für den September
Raus aus den Ferien (und dem Sommerloch), rein ins Heimkino. Wo wir uns im beginnenden Herbst endlich die Zeit nehmen können (und wollen), so manch verpassten Sommer-Blockbuster schnell mal nachzuholen. „The Flash“ etwa, der aus uns unerfindlichen Gründen etwas untergegangen ist, obwohl er einer der besten Superheldenfilme der jüngeren Vergangenheit ist. Oder „John Wick“, weil „John Wick“ immer geht. Ordentlich zu lachen gibt es auch bei zwei altbekannten Galliern, einem „Grumpy Old Man“ (Robert De Niro) und einem grantigen deutschen Filmstar mit Vorliebe für Autowitze. Und wem das noch nicht genug ist, der wird mit eiskalter Hochspannung aus Island sicher glücklich. Vorhang auf, Film(e) ab!
Manta, Manta
Zwoter Teil

Manche Dinge ändern sich wahrscheinlich nie: Das gilt für den Schadstoffausstoß alter Autos, das gilt für die Qualität der für ausgestorben gehaltenen Manta-Witze und das gilt für die Sprüche von Bertie beziehungsweise des aktuell vollkommen zu Recht in Ungnade gefallenen Til Schweiger. Der hat zahlreiche seiner Fans rund 30 Jahre nach dem unerwarteten Erfolg des filmgewordenen Flachwitzes eine Fortsetzung beschert, die so aus der Zeit gefallen wirkt, dass allein das schon wieder komisches Potenzial birgt. „Manta, Manta – Zwoter Teil“ ist nämlich genau das, was man sich von ihm erwarten durfte: plus ein paar Witze auf eigene Kosten, angepasste Rollenklischees und eine Reihe namhafter Wiederkehrer. Auch die Fortsetzung entpuppte sich als Publikumsliebling – zumindest so lange, bis das Schweiger-Verhalten auf dem Set öffentlich wurde. Das war allem Anschein nach gar nicht so weit von seinem Film-Bertie entfernt – glücklicherweise aber hat sich in rund 30 Jahren auch einiges getan. Kurz: Film (für Fans) hui, Drehbedingungen pfui.   

Manta Manta
Manche Dinge ändern sich wahrscheinlich nie.
Asterix & Obelix
Im Reich der Mitte
Asterix & Obelix

Hinter der Kamera ist es Canet gelungen, trotz fehlender Originalvorlage ein typisches Asterix-Abenteuer zu erschaffen.

Es dauert eine Weile, bis man sich an Regisseur und Frauenliebling Guillaume Canet in der Rolle des Asterix gewöhnt hat, ist aber das erst einmal geschafft, winken erstaunlich kurzweilige rund 106 Minuten. Hinter der Kamera ist es Canet nämlich gelungen, trotz fehlender Originalvorlage ein typisches Asterix-Abenteuer zu erschaffen – angefüllt mit kulturellen Klischees, für sich selbst sprechende Namen und in die Stratosphäre geboxten Römern. Die sollen diesmal einem chinesischen Usurpator zu Hilfe eilen, der die Kaiserin von China, Mutter der schönen Sass-Yi, inhaftiert hat. Das wollen Asterix, Obelix (Gilles Lellouche) und ihre Freunde verhindern. Wobei neben Zaubertränken, Fäusten und Bäuchen diesmal auch Hand- und Fußkanten zum Einsatz kommen. Zugeständnis an den asiatischen Markt und willkommene Abwechslung für alle Prügelfans. Bonus: Vincent Cassel und Marion Cotillard als Caesar und Kleopatra geben ein herrliches Paar ab und Zlatan Ibrahimović nimmt sich selbst aufs Korn…

 


Und dann kam Dad
Meet the Parents

Den Part des potenziell gemeingefährlichen und grantigen Schwiegervaters spielt Robert De Niro seit „Meine Braut, ihr Vater und ich“ samt Fortsetzung wahrscheinlich im Schlaf. Weshalb er wohl die Idealbesetzung und vielleicht sogar der Grund für die Produktion von „Und dann kam Dad“ (nicht zu verwechseln mit Polly) ist. Hier spielt er den Vater von Fortysomething Sebastian, der eigentlich nur der Frau seines Herzens (Leslie Bibb) im Beisein von deren reicher und exzentrischer Familie einen Antrag machen will. Als konservativer italienischer Immigrant will es sich der Herr Papa nicht nehmen lassen, seinen Sohn zu der „Veranstaltung“ zu begleiten. Was die erwartbaren Folgen und einen regelrechten Culture Clash zur Folge hat. Der übrigens soll vom echten Leben des Hauptdarstellers Sebastian Maniscalo inspiriert sein. Armer Kerl!

Und dann kam Dad
Den Part des potenziell gemeingefährlichen und grantigen Schwiegervaters spielt Robert De Niro.
Gletschergrab
Nordisch Noir
Gletschergrab
Düster und packend sind sie zumeist, die Thriller skandinavischer Machart.

Düster und packend sind sie zumeist, die Thriller skandinavischer Machart. Weshalb sich der Begriff „Nordic Noir“ für sie etabliert hat. Ein perfekter Genrevertreter ist sicher auch das „Gletschergrab“, das auf den isländischen Bestseller von Arnaldur Indridason zurückgeht und eine internationale Besetzung vorzuweisen hat. Hier erhält eine junge Bankangestellte einen Videoclip, auf dem ein altes Flugzeugwrack im ewigen Eis zu erkennen ist. Als kurz darauf ihr Bruder verschwindet, befindet sie sich in größter Gefahr. Offenbar handelt es sich bei dem Wrack um ein deutsches Flugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg und das birgt ein Geheimnis von so großer Sprengkraft, dass internationale Geheimdienste in Gestalt unter anderem von Wotan Wilke Möhring und „Game of Thrones“-Star Iain Glen hinter ihm her sind. Und hinter der unfreiwilligen Zeugin. 


Black Lotus
King of the Kickboxers

Als „King of the Kickboxers“ ist der Niederländer Rico Verhoeven (offenbar nicht mit Paul verwandt) der unangefochtene Schwergewichtsweltmeister seiner Klasse. Warum es also nicht machen wie vor ihm unter anderem Jean-Claude van Damme und sein Heil in einer Filmkarriere suchen? Wenn schon nicht über das notwendige Schauspieltalent, so verfügt er doch immerhin über die nötige Schlagkraft, um „Black Lotus“ zum veritablen holländischen Actionbrett zu machen. Dessen Story freilich hebt sich in keiner Weise von zahlreichen Vorgängern ab: Traumatisierter Special-Ops-Soldat kümmert sich um Frau und Tochter des ums Leben gekommenen Partners und bekommt es so mit der albanischen Mafia zu tun, die er bald im Alleingang dezimieren muss, um das Ziehtöchterchen zu retten. Immerhin: Der Bösewicht wird von Actionlegende Frank Grillo verkörpert.  

Black Lotus
Der Bösewicht wird von Actionlegende Frank Grillo verkörpert.
John Wick
Kapitel 4
John Wick
Der netteste Kerl von Hollywood kann auch anders.

Dass der netteste Kerl von Hollywood auch weniger nett sein kann, das wissen Fans von Keanu Reeves spätestens seit seinem Einstand als einsamer Profikiller John Wick. In bislang drei zunehmend fantastisch anmutenden Teilen ballert und kämpft sich die Ein-Mann-Killermaschine zunächst für das Leben seines Hundes und schließlich um den eigenen Kopf und Kragen durch eine von Killerclans und Geheimgesellschaften dominierte Welt, in der mittlerweile ein sagenhaftes Kopfgeld auf ihn ausgesetzt ist. Was uns zum vierten Teil der epischen Saga bringt. In knapp drei Stunden darf John hier das arme Actionfilm-Fußvolk aus dem Weg räumen, um sich einen Weg zur Hohen Kammer zu bahnen. Und dabei macht er sich nicht nur Freunde, er bekommt es auch mit neuen Feinden und Allianzen zu tun. Rechtzeitig zum Start von „The Continental“, einer Miniserie, in der die Geschichte des berüchtigten Auftragskiller-Hotels erzählt wird.


The Flash
Blitzgescheit

Fünf Jahre ist es her, dass der “Book Club” um Jane Fonda, Diane Keaton, Mary Steenburgen und Candice Bergen die „Fifty Shades of Grey“ und damit auch die Erotik für sich neu entdeckten. Jetzt haben sie gerade eine an echten Kontakten arme pandemische Selbstisolation samt Zoom-Calls hinter sich und wollen deshalb wie viele andere die zurückgewonnene Freiheit mit einer Reise feiern. Es geht nach Italien, wo man auf den Spuren von Paulo Coelhos „Der Alchemist“ eine Art verspäteten Junggesellinnenabschied feiern will. Natürlich lässt dabei das Chaos nicht lange auf sich warten. Aber vier derartigen Ausnahmeschauspielerinnen folgt insbesondere das adressierte „Best Ager“-Publikum gerne hinterher, zumal auch Italien nicht gerade geizt mit seinen Reizen. Was diesen Buchclub zur höchst unterhaltsamen Exkursion auch für Reisemuffel werden lässt. 

The Flash
Comic-Fans sollten diesem „Flash“ unbedingt eine zweite Chance geben. Es lohnt sich.
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