Heimkino-Highlights im September 2024

CINEMA Heimkino
Unsere brandaktuellen Heimkino-Highlights Die Film-Tipp4U für den September 2024

Kaum sind die Sommerferien in so ziemlich allen Bundesländern vorüber, zieht es uns auf virtuelle Art und Weise in exotische Gefilde. Sei es der Wilde Westen der „Born to be wild“-Ära der USA, ein spinnenverseuchtes Apartmentgebäude, die Wüste Kalahari oder das für blutige Badefreuden nicht gerade empfehlenswerte Stockholm: Hier kommt jede Heimkinotouristin und jeder Filmtourist auf ihre bzw. seine Kosten. Wer die ganz große Rundreise sucht, der begibt sich auf Expedition rund um unseren Planeten. Und die Kids? Die geben wir zur Betreuung bei den Minions ab. Wir wünschen eine gute Reise! 

Kalahari
Hunting Grounds

Was früher mal als Kulisse für einen Disney-Tierfilm durchgegangen wäre, wird hier zum Schauplatz eines erbitterten Kampfes auf Leben und Tod: die Kalahari-Wüste. Hier befindet sich ein christlicher Missionsposten, der wegen des Angriffs von Extremisten evakuiert werden muss. Blöderweise stürzt das Rettungsflugzeug samt Passagieren in einem Raubtierreservat ab. Und hier muss man sich nun nicht nur der mörderischen Bestien in Tiergestalt erwehren, sondern auch ihrer menschlichen Gegenstücke in Extremistenform. Mittendrin: zwei ehemalige Hollywoodstars, die sich mit gut gemachten B-Movie-Abenteuern über Wasser halten müssen: Ryan Phillippe und Emile Hirsch. Was wohl der „Tiger King“ dazu sagen würde …?

Mann mit Löwe im Hintergrund
Jetzt nur nicht umdrehen: der König der Löwen und sein Opfer.
Stockholm Bloodbath
Zwischen Geschichte und Tarantino
Frau im düsteren Wald mit Pfeil und Bogen
So ein Pfeil und Bogen machen aber noch kein „Blutbad“ …

Das „Stockholm Bloodbath“ bezieht sich auf eine historisch wohl verbürgte Massenhinrichtung im Schweden des 16. Jahrhunderts und inmitten der Auseinandersetzungen zwischen Schweden und Dänen. Regisseur Mikael Håfström („Evil“, „Zimmer 1408“) schickt zwei rachedurstige Schwestern nach Stockholm, um hier den Tod ihrer Familie am tyrannischen König Christian II. zu rächen. Was folgt, ist eine extrem blutige und schwarzhumorige Schlachtplatte schwedischer Bauart, ein wilder (und zuweilen etwas wirrer) Mix aus Tarantino und Guy Ritchie, an dem Fans von derartig knalligen Geschichts-Actionbrettern ihre helle Freude haben dürften. Geschichtsprofessorinnen und -professoren eher weniger.


Sting
Der Stich des Spinnentiers

Wer gedacht hat, hier stünde, passend zum aktuellen Musiker-Biopic-Boom, der gleichnamige ehemalige The-Police-Frontmann und Popstar im Mittelpunkt, der sieht sich hier auf das Allerschrecklichste getäuscht. „Sting“, das bedeutet nämlich auch „Stachel“. Und Sting ist auch der Name einer Spinne, die – noch im Inneren eines mysteriösen Eis – ins Apartmentzimmer der zwölfjährigen Charlotte kracht, die den Achtbeiner quasi als Haustier adoptiert. Mit haarigen Folgen für ihre Mutter und ihren Stiefvater. Und für die restlichen Bewohner des Apartmentblocks. Denn das Spinnenviech wächst schneller, als Ben Parker „Mit großer Spinne kommt große Verantwortung“ sagen kann. Und das bedeutet: Es braucht Nahrung. Genauer gesagt: Blut. Ein Bedürfnis, das in einem der besseren Spinnenhorrorfilme seit langer Zeit gipfelt.

Zwei Frauen, Mann steht mit Blick nach oben da
Irgendwo hier lauert der achtbeinige Schrecken.
Planet Erde
Die komplette Kollektion
Unterwasser-Welt, Orca, Rochen
Auch Unterwasser ein Anblick, den man nicht so leicht vergisst: die Erde.

Viel von dem, was wir hier noch einmal sehen dürfen, gibt es so längst nicht mehr. Die Erde ist einem rapiden Wandel ausgesetzt, der sich dramatisch beschleunigt. Und die ultimative Sammelbox der vielleicht größten Naturdoku-Reihe aller Zeiten funktioniert wie eine Bibliothek der faszinierendsten Bilder, die unser Planet zu produzieren in der Lage ist (oder war). Vom ersten Teil, der vor fast 20 Jahren unseren Blick auf den „Planet Erde“ in High Definition verändert hat, über Teil 2, der uns zehn Jahre später an völlig neue Orte und sogar in die Großstadt brachte, bis zum abschließenden Teil, der uns vor Augen führt, was sich in nur 20 Jahren alles verändert hat. Ein Dokumentar-Meisterwerk von mehr als 20 Stunden Laufzeit, das uns – teils deutlich länger als in TV und Mediatheken – auf eine unvergessliche Reise zu den entferntesten Winkeln unserer Heimat mitnimmt.


The Bikeriders
Born to be wild

Nachdem Motorradfans vergeblich auf eine Art „Sons of Anarchy“-Kinofilm gewartet haben, hat Regisseur Jeff Nichols die Sache einfach selbst in die Hand genommen und das Ganze mit einer Prise James-Dean-Vibe, „Easy Rider“-Spirit und angesagten Top-Stars in die Blütezeit wilder Motorradgangs in den USA der 1960er verlegt. Hier verliebt sich die schöne und selbstbewusste Kathy („Killing Eve“-Star Jodie Comer) in den rebellischen Benny („Elvis“ Austin Butler), der gerade den „Vandals“ von Bike-Charismatiker Johnny (Tom Hardy, „Taboo“) beigetreten ist. Rund um dieses Trio Infernal erleben wir, wie sich Land und Club in den wilden 1960er-Jahren zu wandeln beginnen. Und wie Benny sich in einer immer gefährlicher werdenden Unterwelt zwischen Loyalität zu seinem Club und seiner großen Liebe entscheiden muss.

Biker, Polizeiwagen, Sonnenschein
Weiß in schönster James-Dean-Manier nicht, was er tut: Austin Butler.
Ich – Einfach unverbesserlich 4
Eine schrecklich nette Familie
Drei Minions im Anzug
Immer noch die Stars in der Manege: die unverbesserlichen Minions.

Sieben Jahre ist es nun schon wieder her, dass der gar nicht mehr böse Gru, seine Minions und seine Adoptivfamilie ein drittes Mal für ein gelbes Boxoffice-Wunder gesorgt haben. Jetzt folgt mit einiger Verspätung Teil vier. Und der vermittelt den Eindruck, dass die Filmemacher die Zeit für ein überbordendes Kreativmeeting in Sachen irrsinniger Slapstick genutzt haben. Weniger die Story um Gru und seine um ein eigenes Baby angewachsene Familie sowie seine Fehde mit einem Bully aus Schulzeiten stehen hier im Mittelpunkt, sondern der Versuch, möglichst viele absurde Minions-Auftritte aneinanderzureihen – bis hin zur Etablierung einer Art Minions-Avengers-Truppe. All das nicht mehr storymäßig so sehr verfangen wie die Vorgänger, aber eine unfassbar witzige Tour de Force haarsträubender Gags, die vor allem eines klarmachen: Wir brauchen jetzt schnellstens „Minions 3“.

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