Heimino-Highlights im März 2021
Unsere brandaktuellen DVD-KritikenUnsere DVD Tipp4U für den März
Für den nächsten Blockbuster ist nicht unbedingt ein Kinobesuch nötig. Oft findet sich die beste Leinwand Zuhause in den eigenen vier Wänden. Und das zugehörige Programm liefert unsere Multimedia-Abteilung. Nicht nur im Lifestyle-Magazin, auch an dieser Stelle präsentieren wir Euch jeden Monat Eure DVD- und Blu-ray-Disc-Highlights für den gemeinsamen Heimkinoabend und versprechen Euch eines: Popcornrascheln und laute Sitznachbarn gehören der Vergangenheit an.

Der geheime Garten

Märchenhafter Klassiker

Es handelt sich nicht um die erste Verfilmung des Kinderbuchklassikers von Frances Hodgson („Der kleine Lord“), mit Sicherheit aber um eine der schönsten. Im Mittelpunkt der mit u. a. Julie Walter und Colin Firth in den Erwachsenenrollen prominent besetzten Neuverfilmung steht die zehnjährige Mary. Sie wird nach dem Tod ihrer Eltern auf das Landgut ihres Onkels geschickt, wo man sie nicht besonders herzlich aufnimmt. Immerhin in ihrem Cousin Colin und dem jungen Dickon findet sie zwei Gefährten, mit denen gemeinsam sie nicht nur das große alte Haus erkundet, sondern auch den titelgebenden „geheimen Garten“. Und der birgt Geheimnisse, die das Leben des jungen Waisenmädchens für immer verändern. Die sind zwar noch fantastischer, als in der Buchvorlage, aber das gibt der Klassikerverfilmung einen schön visualisierten Touch.

Szene aus "Der geheime Garten"
Szene aus "Der geheime Garten"

Jiu Jitsu

Martial Sci Fi Trash
Szene aus "Jiu Jitsu"
Szene aus "Jiu Jitsu"

Das muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen! Schimpfwort-Spezialist Nicolas Cage, Genreveteran Frank Grillo und Martial Arts-Ikone Tony Jaa in einem Film – da macht man als Fan gediegener Prügel-Actioner wahrlich nichts falsch. Aber wartet erst einmal, bis ihr gehört habt, worum es geht! Kultiges Trashfilm-Gold!

Im Mittelpunkt des Filmes steht nämlich ein alter Jiu Jitsu-Orden, der alle sechs Jahre gegen einen außerirdischen (!!) Herausforderer antritt, um das Schicksal der Erde zu bestimmen. Diesmal allerdings geht etwas schief. Der irdische Herausforderer (Alain Moussi) bricht ab und wird von Tony Jaa und Co aufgelesen – ohne Gedächtnis. Helfen kann da nur noch einer: Ein reichlich exzentrischer Schwertmeister. Und ratet mal, wer den spielt….

Und morgen die ganze Welt

Eine Frage des Widerstandes

Das also ist er, der Film, der nach der vielleicht ungewöhnlichsten Kinosaison aller Zeiten für Deutschland ins Oscar-Rennen geht. Und tatsächlich handelt es sich um ein Werk, wie es aktueller kaum sein könnte angesichts der Zunahme linker, vor allem aber auch rechter Gewalt im Kontext von Demonstrationen und jugendlicher Rebellion. Im Mittelpunkt steht die 20jährige Jurastudentin Julia, die wie so viele ihrer Generation für echte Veränderung brennen. Gerade im Angesicht zunehmender rechter Gewalttaten und populistischer politischer Brandstifter. Als sie den charismatischen Alfa kennenlernt, findet sie sich bald auf der kaum weniger gewaltbereiten Gegenseite wieder. Und muss sich entscheiden, wie weit sie für ihre Überzeugungen zu gehen bereit ist. Ein mutiger Blick ins Antifa-Milieu, der sich traut, richtige und wichtige Fragen rund um Gewalt und Gegengewalt zu stellen.

 

Szene aus "Und morgen die ganze Welt"
Szene aus "Und morgen die ganze Welt"

Greenland

Im Bann des Kometen
Szene aus "Greenland"
Szene aus "Greenland"

Eine echte Katastrophe, ein echter Kerl und Kino, wie wir es im letzten Jahr vermisst haben! „Greenland“ klingt zwar zunächst mal nach Ökomärchen, beschreibt aber die Flucht nach Grönland. Wobei so eine Flucht ja nicht besonders spektakulär wäre, würde sie nicht aussehen, wie ein ganzes Paket an Emmerich- und Bruckheimer-Katastrophenfilmen. Möglich gemacht wird das durch einen Kometen, der in schönster „Armageddon“-Manier gen Erde rast. Statt zu verglühen, zerstören erste Fragmente des Himmelskörpers ganz Florida – und führen dazu, dass die US-Regierung ausgewählte Personen in Sicherheit bringen will. Zum erlauchten Kreis gehört auch Ingenieur John (Gerard Butler), der nach Grönland evakuiert werden soll. Hier soll ein Überleben möglich sein. Aber das wissen auch andere. Weshalb die Flucht zum Spießroutenlauf unter Plünderern wird…

Gott, du kannst ein Arsch sein

Verräterisches Schicksal

Tragische Schicksale funktionieren nicht nur in Goldenen Blättern, sie erfreuen sich auch in Literatur, Film und Taschentuch-Industrie dank Jojo Moyes, Nicolas Sparks und verräterischen miesen Schicksalen großer Beliebtheit. Die Literaturverfilmung mit dem unimissverständlichen Titel geht auf eine wahre Geschichte zurück und war schon als Buch ein Riesenerfolg. Die junge Steffi erhält hier kurz vor ihrem Aufbruch ins Erwachsenenleben bzw. ihrer Schulabschlussfahrt nach Paris eine niederschmetternde Diagnose. Weshalb sie erst ihren Reisebus verpasst und sich dann von einem jungen Zirkusartisten im geklauten Auto mitnehmen lässt. Auf einen unvergesslichen, romantischen und tragischen Roadtrip, in dessen Fahrspur auch Til Schweiger und Heike Makatsch als ungleiches Elternpaar mit dem Schicksal hadern.

Szene aus "Gott, Du kannst ein Arsch sein"
Szene aus "Gott, Du kannst ein Arsch sein"

Balkan Line

Action und Zeitgeschichte
Szene aus "Balkan Line"
Szene aus "Balkan Line"

Wahrscheinlich sollte man sich nicht allzu viele Gedanken um den Plot machen, wenn man die „Balkan Line“ als gut gemachten Kriegsactioner genießen will. Das nämlich ist die russisch-serbische Produktion durchaus. Aber eben – wie von derlei Vehikeln aus Osteuropa gewohnt - auch ein ziemlich einseitiges und hurrapatriotisches Machwerk, das die Rollen im Kosovokrieg vor etwas über 20 Jahren eindeutig verteilt. Während die NAZO hier Belgrad bombardiert, um die Jugoslawische Armee zum Rückzug aus dem Kosovo zu bewegen, übernehmen albanische Terroristen hier einen Flughafen, um die serbische Minderheit im Kosovo zu malträtieren. Zwei russische „Helden“ eilen den Unterdrückten zu Hilfe und nehmen nun ebenfalls den Flughafen ins Visier, den es zu halten gibt, bis die rettenden russischen Streitkräfte eintreffen.

Music

Popmusicvideodrama

Die Australierin Sia ist nicht nur im Musikbereich als Songwriterin nicht mehr wegzudenken, auch einer anderen Kunstform will sie jetzt ihren Stempel aufdrücken: Dem Film. Wie auch bei der „Musik“ auf ihren Alben führt sie auch für „Music“ die Regie – muss sich als Debütantin aber auch den ein oder anderen Vorwurf gefallen lassen. Ihre gut gemeinte Geschichte von Ex-Alkoholikerin (Kate Hudson), die zum Vormund ihrer autistischen Schwester bestimmt ist, weiß nämlich nicht so genau, ob sie Drama oder doch lieber Musikvideo sein möchte. Als Letzteres setzt „Music“ überzeugende visuelle und natürlich auch musikalische Akzente, als Film bleibt ihr Werk allerdings ein Stück weit hinter den Erwartungen zurück. Immerhin: Kate Hudson mit kurzrasierten Haaren liefert eine sehenswerte Performance ab und der Soundtrack ist klasse!

Szene aus "Music"
Szene aus "Music"
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