Kopfhautgesundheit
Zurück zu den Wurzeln

Manche Probleme muss man bei der Wurzel packen! Hinter stumpfem und glanzlosem Haar steckt nicht selten unsere Kopfhaut. Denn sie gerät schnell aus dem Gleichgewicht: Ob Stress, trockene Heizungsluft, häufiges Färben und Waschen, zu viel Föhnen oder falsche Pflege – all diese Faktoren können unsere Kopfhaut belasten und zu trockenen Stellen, Juckreiz, Schuppen oder gar Haarverlust führen. Dr. Patricia Ogilvie, Fachärztin für Dermatologie und dermatologische Beraterin für Head & Shoulders, gibt praktische Tipps für die optimale Pflege der Kopfhaut.

Im Interview: Dr. Patricia Ogilvie

Dr. Patricia Ogilvie, Fachärztin für Dermatologie und dermatologische Beraterin für Head & Shoulders, kennt das Geheimnis schöner Haare: Eine gesunde Kopfhaut ist der Schlüssel zur Traummähne. Wie man trockene, juckende und irritierte Kopfhaut intensiv verwöhnt und warum – vor allem im Winter – die richtige Pflege das A und O ist, um das Mikrobiom der Kopfhaut, des ersten Schutzschilds der Haut (noch vor der Hautbarriere!), mit feuchtigkeitsspendenden und verwöhnenden Inhaltsstoffen zu stärken, verrät Dr. Patricia Ogilvie in unserem Experteninterview. Dazu gibt es viele weitere spannende Tipps und Tricks sowie nützliches Wissen zum Thema Kopfhautgesundheit.

Was sind Ihre Expertentipps gegen juckende, trockene Kopfhaut?

Dr. Patricia Ogilvie: Zunächst einmal ist es wichtig, der Ursache auf den Grund zu gehen. Können Allergien oder Kopfhauterkrankungen wie Schuppenflechte ausgeschlossen werden, können Juckreiz und Trockenheit ein Anzeichen dafür sein, dass die Kopfhautbarriere aus dem Gleichgewicht geraten ist. Dann ist es wichtig, die Kopfhaut und das Haar mindestens dreimal die Woche, oder problemlos auch täglich, mit effektiven und feuchtigkeitsspendenden Produkten zu pflegen, die aktive Wirkstoffe enthalten. Dabei ist eine aufeinander abgestimmte Produktlinie mit bewährten, aus der Hautpflege bekannten Inhaltsstoffen wie Aloe Vera und Vitamin E optimal.
Kopfhautgesundheit
Nicht nur die Haare sondern auch die Kopfhaut benötigen eine Extraportion Feuchtigkeit

Haare und Kopfhaut
Je nach Jahreszeit benötigen Haare und Kopfhaut eine spezielle und angepasste Pflege
Sollte man seine Haarpflege den Jahreszeiten anpassen?

Dr. Patricia Ogilvie: Sommer und Winter bringen spezielle Umweltfaktoren mit. Daher kann es zum Jahreszeitenwechsel besonders oft zu Irritationen der Kopfhaut kommen. Gerade im Sommer machen oxidativer Stress, Hitze und Schweiß unserer Kopfhaut zu schaffen. Gleiches gilt für trockene Heizungsluft im Winter. Und unter einer warmen Mütze fühlt sich der schuppenverursachende Mikroorganismus auf unserer Kopfhaut, Malassezia globosa, richtig wohl, sodass das Risiko für Kopfhautprobleme steigt. Die richtige Pflege von innen und außen ist nun das A und O, zum Beispiel mit einem Shampoo, das Pirocton-Olamin enthält und die trockene Kopfhaut optimal pflegt. 

Inwiefern spielt unser Styling, zum Beispiel Pferdeschwänze oder Haargel, eine Rolle beim Thema Kopfhautgesundheit?

Dr. Patricia Ogilvie: Tatsächlich gibt es eine sogenannte Traktionsalopezie. Darunter versteht man eine durch dauerhaft zu strengen Zug an der Haarwurzel ausgelöste Lockerung der Haare, die dann langfristig zu Haarverlust führt. Auch mit Stylingprodukten sollte sparsam umgegangen werden, da sie die Kopfhaut reizen können.


Unser tägliches Styling kann sich auf die Gesundheit von Haar und Kopfhaut auswirken

Haarewaschen allein hilft nicht gegen fettige Kopfhaut: die richtige Pflege macht‘s

Haben Menschen mit fettigen Haaren auch oft eine fettige Kopfhaut?

Dr. Patricia Ogilvie: Wie die nicht behaarte Haut wird auch die Kopfhaut unterschiedlich stark von hauteigenen Fetten versorgt. Das ist im Wesentlichen genetisch bedingt. Die Produktion von Talg kann aber auch situativ stark schwanken. So kommt es bei sonst eher trockener Kopfhaut gelegentlich zu Schüben von schnell fettenden Haaren und Schuppenbildung. Entgegen dem gängigen Mythos schadet eine häufige Haarwäsche nicht und führt nicht zum schnelleren Nachfetten der Haare. Daher gilt auch bei fettiger Kopfhaut: regelmäßig Kopfhaut und Haar mit passenden Produkten pflegen. 


Gibt es einen Zusammenhang zwischen Kopfhautgesundheit und Haarausfall?

Dr. Patricia Ogilvie: Faktoren wie erbliche Veranlagung, Ernährung sowie unsere psychische und physische Gesundheit haben direkten Einfluss auf unsere Kopfhautbeschaffenheit und folglich das Haarwachstum. Ansetzen kann man bei der Kopfhautpflege, denn das vermehrte Aufkommen des Hefepilzes Malassezia globosa führt zu trockener Kopfhaut, die zugeführte Nährstoffe nicht richtig aufnehmen kann. Produkte mit Niacinamid, Panthenol und Koffein können helfen, die natürliche Feuchtigkeitsbarriere der Kopfhaut wiederherzustellen und so das Haarwachstum zu unterstützen.

Haarausfall ist meist die Folge unterschiedlicher Faktoren

Trockene Kopfhaut pflegen und in den Griff bekommen? Expertin Dr. Patricia Ogilvie verrät, wie es gelingt.

1. Bei trockener Kopfhaut – insbesondere während der strapazierenden Winterzeit – sind Pflegeprodukte mit Inhaltsstoffen wie Panthenol, Aloe Vera und Koffein ideal. Sie stärken die Feuchtigkeitsbarriere der Kopfhaut, spenden Feuchtigkeit und pflegen die Kopfhaut.

2. Das Wasser beim Duschen nicht zu heiß aufdrehen, da die empfindliche Kopfhaut sonst schnell austrocknen kann.

3. Den Haartrockner beim Föhnen nicht zu lange auf eine Stelle richten, sondern immer in Bewegung halten.

4. Zunächst mit heißer, dann mit kalter Luft föhnen: Die kalte Luft versiegelt die Wurzel und sorgt dafür, dass das Haar glänzt.

5. Trockene Raumluft kann zu juckender Kopfhaut führen. Luftbefeuchter, Zimmerpflanzen oder Wasserschalen erhöhen die Luftfeuchtigkeit effektiv.

6. Mützen und andere Kopfbedeckungen unbedingt regelmäßig waschen, um diese von Schmutz und Schweiß zu befreien. Sie können sonst die Kopfhaut beim nächsten Aufsetzen irritieren. Ebenso von Vorteil sind atmungsaktive Kopfbedeckungen aus reinen Naturmaterialien.

7. Eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung kann Haare und Kopfhaut von innen heraus stärken. Dabei helfen Lebensmittel, die Zink, Eisen und Proteine enthalten.
Mit den richtigen Tipps bekommen Sie Haar und Kopfhaut spielend leicht wieder in Balance
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