Auf die Reihenfolge kommt es an, damit Gesichtspflege wirklich wirkt. Doch bei der großen Auswahl an unterschiedlichen Pflegeprodukten kann man schnell den Überblick verlieren. Was kommt wann zum Einsatz? Verwendet man Serum vor der Tagespflege? Welche Wirkstoffe darf man kombinieren? Und wie lange muss man zwischen den einzelnen Pflegeschritten warten? Wir haben einen Schichtplan für Toner, Creme, Serum und Co. erstellt, erklären die Grundregeln von Layering und verraten, wie die tägliche Pflegeroutine für jeden Hauttyp gelingt.
• Was ist Layering?
• Warum ist Gesichtsreinigung so wichtig?
• Welche Toner klären die Haut am besten?
• Wie wirken Seren und Ampullen?
• Welche Augen-, Tages- und Nachtpflege sollte man verwenden?
• Warum darf Sonnenschutz in der Pflegeroutine nicht fehlen?
• Was sollte man beim Layering beachten?
• Welche Fehler sollte man beim Layering vermeiden?
Was ist Layering?
Layering ist ein Trend aus Fernost: So zelebriert man in Japan und Südkorea schon lange die Tradition, einzelne Hautpflegeprodukte in Schichten auf die Haut aufzutragen, um den Teint bis in die Tiefe zu reinigen und zu verwöhnen. Wichtig ist es dabei, in jeder Schicht auf die persönlichen Hautbedürfnisse einzugehen und die Pflegeprodukte zudem in der richtigen Reihenfolge anzuwenden, damit sich die Inhaltsstoffe möglichst gut ergänzen und entfalten können. Klingt kompliziert? Ist es zum Glück nicht – dank unseres Schritt-für-Schritt-Schichtplans.
#1: Reinigen: Cleanser
Vor der Pflege ist nach der Reinigung: Ob mit Gel, Schaum, Öl oder Milch, die tägliche Gesichtspflege sollte immer mit einer gründlichen, aber sanften Reinigung beginnen, die großflächig im gesamten Gesicht angewendet werden darf.
Cleanser für jeden Hauttyp
- Trockene, pflegeintensive Haut aufgepasst! Wie dafür gemacht ist Reinigungsöl mit seiner öligen Textur: Es befreit den Teint besonders sanft von Make-up, Schmutz oder Sonnencreme, ganz ohne der Haut Feuchtigkeit zu entziehen.
- Ölige Haut oder Mischhaut freut sich besonders über Reinigungsgele, die eine leichte und ölfreie Reinigungsvariante sind. Zudem haben sie meist feuchtigkeitsspendende Eigenschaften, jedoch ohne die Haut zu beschweren.
- Eine für alle: Supermild, aber supergründlich und eignet sich für alle Hauttypen.
- Intensive Reinigung für Mischhaut: Reinigungsschaum fühlt sich leicht an und lässt sich einfach auf der zuvor angefeuchteten Haut verteilen. Seine größte Stärke: Er erwischt auch kleinere Make-up-Partikel, da er gut in die Poren eindringen kann.
- Besonders angenehm für empfindliche Haut sind Reinigungslotions oder -fluids. Sie enthalten meist beruhigende Inhaltsstoffe und fühlen sich zudem wunderbar weich an.
#2: Klären: Toner
Toner oder auch Gesichtswasser verkleinern die Poren, wirken klärend und befreien die Haut von letzten Make-up-Rückständen. Dabei zaubern sie uns nicht nur einen ebenmäßigeren Teint, sondern bereiten die Haut zudem optimal für die Aufnahme von Pflegestoffen vor. Da Toner intensiv wirken, sollte man sie vor allem auf der T-Zone und den Wangen anwenden. Die dünne Haut unter den Augen sollte hingegen ausgespart werden.
Extratipp: Mit PHA-, Calendula- oder Zink-Tonern kann man der Haut – je nach Typ und individuellem Bedürfnis – in diesem Schritt schon leicht und unkompliziert Wirkstoffe zuführen. Wer die Haut nur sanft klären und hauptsächlich erfrischen möchte, sollte zu Tonern mit Wirkstoffen wie Aloe Vera oder Rosenwasser greifen.
#3: Wirken: Serum oder Ampulle
In diesem Schritt kommen Seren oder Ampullen ins Spiel. Diese intensiven Pflegestars versorgen unsere Haut gezielt mit konzentrierten Wirkstoffen und unterstützen sie – je nach individuellem Bedürfnis der Haut – mit wichtigen Vitaminen, Feuchtigkeit oder Nährstoffen. Dabei dringen die leichten Texturen tief in die Haut ein und intensivieren die Wirksamkeit zusätzlich.
So geht’s: Einfach je einen Tropfen auf Stirn, Wangen, Nase und Kinn geben und diese sanft verteilen. Alternativ lassen sich Seren und Ampullen auch wunderbar mit einem Gua-Sha-Stein oder Edelsteinroller in die Haut einmassieren. Das fördert die Durchblutung der Haut und schenkt eine entspannte Verwöhnmassage, die der Haut wie der Seele guttut.
Schon gewusst?
Man kann morgens und abends oder an verschiedenen Tagen unterschiedliche Seren oder Ampullen verwenden, um all die unterschiedlichen Bedürfnisse der Haut abzudecken.
#4: Pflegen: Augen-, Tages- oder Nachtpflege
In diesem Schritt geht es um Cremes oder reine Öle, aber auch um die Augenpflege. Letztere trägt man am besten als Erstes auf die besonders dünne und sensible Augenpartie auf, indem man sie sanft einklopft oder einmassiert. Anschließend folgt die Tages- oder Nachtcreme, um – je nach Hauttyp und Wirkstoff – die Haut intensiv zu pflegen, mit Feuchtigkeit zu versorgen oder die Zellerneuerung anzuregen.
Trockene Haut? Dann kann man am Abend statt der Nachtcreme auch ein Gesichtsöl verwenden. Öle helfen der Haut in erster Linie dabei, ihre natürliche Feuchtigkeit zu bewahren. Gut zu wissen: Angewendet wird Öl am besten direkt nach dem Toner, auf der noch leicht feuchten Haut.
Wunderwirkstoffe für jeden Hauttyp
Trockene Haut: Urea, Aloe Vera, Hyaluronsäure, Jojobaöl
Normale Haut: weißer Tee, Kamille, Arganöl
Mischhaut, ölige und unreine Haut: Fruchtsäure, Salizylsäure, Tonerde
Sensible Haut: Q10, Vitamin E
Reife Haut: Vitamin C, Q10, Hyaluron
#5: Schützen: Sonnencreme
In der Tagespflege steckt kein UV-Schutz? Dann sollte morgens – egal, ob der Wetterbericht Sonnenschein oder Regenwetter ansagt – zum krönenden Abschluss und fulminanten Finale Sonnenpflege fürs Gesicht folgen. Denn ein Lichtschutzfaktor ist das beste Mittel, um die Haut vor UV-Schäden, Pigmentflecken, Falten und anderen Anzeichen der Hautalterung zu schützen. Deshalb: Bitte niemals die Sonnencreme vergessen!
Ganzjährige Sonnenpflege
Warum Sonnencreme zu keiner Jahreszeit fehlen darf? Hier die Antworten:
Frühling: Da die Haut nach den langen Wintermonaten noch eine sehr geringe Pigmentierung aufweist, ist sie im Frühling besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlung. Ohne Sonnenpflege kann es deshalb schnell zu Hautschäden kommen.
Sommer: Ganz egal, ob am Strand, in den Bergen oder auf Balkonien – die UV-Strahlung ist in den Sommermonaten besonders hoch. Daher sollte man sich vor allem in der Mittagszeit zwischen 11 und 15 Uhr ausreichend schützen.
Herbst und Winter: Je kälter es wird, desto mehr reduziert der Körper die hauteigene Talgproduktion, die für den Schutz der Haut verantwortlich ist. Deshalb haben UV-Strahlen ein leichtes Spiel, wenn man sich nicht ausreichend mit Sonnencremes schützt.
Tipps für die tägliche Hautpflegeroutine
Die perfekte Kombination: Wer diese einfachen Beautyregeln beachtet, kann seine Gesichtspflegeroutine – ohne viel Aufwand und mit ein wenig Fingerspitzengefühl – aufs nächste Level bringen. Als Faustregel beim Layering gilt: Innerhalb der Routine sollten Pflegeprodukte immer von dünnflüssig nach dickflüssig verwendet werden. Erst wenn eine Schicht komplett eingezogen ist, kann die nächste aufgetragen werden. Jedes Produkt muss gut eingearbeitet werden und einwirken können, um seine volle Wirkung zu entfalten. Mix und match! Manche Produktarten lassen sich wunderbar mischen. So sind Gesichtsöl und Nachtcreme sowie Peeling und Maske ein unschlagbares Team. Wirkstoffe, die sich perfekt ergänzen, sind Retinol und Hyaluronsäure. Gemeinsam verjüngen sie die Haut mit doppelter Wirkkraft und versorgen sie mit viel Feuchtigkeit.
Die häufigsten Fehler beim Layering
Wie effektiv Creme und Co. wirken, hängt ganz davon ab, wie man sie aufträgt. Deshalb sollte man darauf achten, folgende Fehler beim Layering zu vermeiden, um so das Beste aus seiner Pflege herauszuholen.
- Bilden sich Krümel, Schlieren oder Flocken, harmonieren die verwendeten Produkte nicht miteinander. So soll man reichhaltige fettlösliche Cremes nie mit leichten wasserlöslichen Lotions kombinieren. Auch ist es keine gute Idee, flüssiges Make-up über silikonhaltigen Cremes aufzutragen.
- Manchmal heißt es: Keine Zeit verlieren! So sollte man zwischen Abschminken und Eincremen nicht zu lange warten. Denn direkt nach der Gesichtsreinigung sind die Poren am weitesten geöffnet, sodass Wirkstoffe noch besser in die Haut eindringen und dort ihre volle Wirkkraft entfalten können.
- Viel hilft viel? Nicht bei der Gesichtspflege, da sonst die Poren verstopfen und Unreinheiten entstehen. Bei Gesichtscremes reicht eine haselnussgroße Menge für das ganze Gesicht, bei Seren eine Pipettenfüllung und bei Hautölen zwei bis drei Tropfen.
- Produkte mit Retinol und Vitamin C sollten nur im Wechsel verwendet werden. So empfiehlt es sich, Vitamin C in die morgendliche Routine einzubauen und Retinol abends anzuwenden. Alternativ kann man die Wirkstoffe auch an verschiedenen Tagen anwenden. Das Gleiche gilt für Vitamin C und AHAs sowie für Vitamin C und Niacinamid.