Musiktipps im Januar 2023
Unsere brandaktuellen CD-Kritiken Die Musik-Tipp4U für den Januar

Der Januar gehört im Musikgeschäft traditionell den deutschen Schlagergrößen. Nicht nur, weil wir uns in der Zeit alle nach ein bisschen zwischenmenschlicher Wärme (Stichwort: Schunkeln) und positiven Botschaften sehnen, sondern auch, weil sich der nationale und internationale Popzirkus kurz nach dem Jahreswechsel mit Veröffentlichungen eher bedeckt halten. Weil der Januar auch ein Monat des Rück- und Ausblicks ist, geben wir trotzdem schon einen kleinen Vorgeschmack auf die Hits, die uns 2023 erwarten. Und sind gespannt auf ein musikalisches Störfeuer, mit dem ein echter Weltstar den deutschen Schlagergrößen die Chartpositionen streitig machen könnte. In diesem Sinne: Ohren auf für 2023!

Daniela Alfinito
Frei und Grenzenlos
Nach den Veröffentlichungszyklen von Amigo-Tochter Daniela Alfinito können Schlagerfans Uhren und Kalender stellen. Seit Jahren schon bringt sie ihr jeweils neues Album zum Ende der ersten Januarwoche auf den Markt und seit Jahren schon schlägt sie damit absolut konkurrenzlos auf der Nummer 1 der Albumcharts ein. Das wird ihr auch mit „Frei und Grenzenlos“ gelingen, Schon im Titelsong wird aus Regen ein Sternenmeer, durch das sie barfuß geht, freut sie sich auf „neue Wege“, die sie gehen will, allerdings ganz offenbar nicht musikalisch. Auch „Frei und Grenzenlos“ bleibt den Traditionen des musikalisch austauschbaren Seelentröster-Schlagers verhaftet und wagt auf den 14 neuen Tracks nichts, was unerschütterliche Alfinito-Fans überraschen könnte. Was an dieser Stelle nicht als Kritik missverstanden werden sollte: All diejenigen, die Daniela Alfinito seit Jahren auf den Chart-Thron hieven, werden sich im „Kämpferherz“ ihres Stars bis zum unvermeidlichen Hitmix 2023 wiederfinden.
Daniela
Amigos
Best Of
Amigos
Bis Tochter bzw. Nichte Daniela diese beiden einholt in Sachen Charterfolge, dürften noch ein paar Jahre oder Jahrzehnte vergehen. Auf weltweit einmalige 33 Nummer-Eins-Platzierungen in Deutschland (14x), Österreich (11x) und in der Schweiz (8x) bringen es die Amigos mittlerweile. Und das liegt nicht nur an ähnlichen Veröffentlichungstricks (meist dann, wenn keine Konkurrenz zu erwarten ist) wie bei Daniela, sondern längst auch daran, dass Bernd und Karl-Heinz schon rund 40 Jahre musikalisch aktiv sind. Dass sich dabei einiges an Hits angesammelt hat, kann man an ihrem neuesten Best-Of ablesen, nicht das erste seiner Art, aber mit 2 CDs gut gefüllt und vier brandneuen Songs, die eingefleischte Amigos-Fans natürlich haben müssen. Die nächste Nummer-Eins dürfte damit bereits ausgemachte Sache sein …
Sam Smith
Gloria
In Sachen Chart-Rekorden könnte Sam Smith noch ein paar Schippen drauflegen auf die Amigos: Zweimal steht er für seine Erfolge im Guinness-Buch (meiste aufeinanderfolgende Wochen in den UK-Top-10-Album-Charts, erstes James-Bond-Thema auf Platz 1 in UK), bislang 35 Millionen bzw. 260 Millionen Mal haben sich seine Alben und Singles weltweit verkauft. Dem stehen „schlanke“ 45 Milliarden (!!) Streams gegenüber. Sam Smith ist ein absoluter Ausnahmekünstler, dem es sogar gelungen ist, im Duett einer Deutschen (Kim Petras) auf den US-Chartthron zu verhelfen und der „Unholy“ mit „Gloria“ nun sein (erst) viertes Album nachfolgen lässt. Mit den 13 neuen Tracks und seiner nach wie vor unvergleichlichen Stimme wird er die eigene Erfolgsgeschichte unvermindert fortsetzen und dabei weiter Grenzen einreißen für alle, die ein wenig anders sind und sein wollen als der Mainstream.
Sam Smith
Various Artists
Mega Hits 2023 – Die Erste
Various Artists
Apropos „Unholy“: Natürlich findet sich der Megahit von Sam Smith und Kim Petras auch auf der gleichnamigen Kopplung. Zusammen mit 49 (!!) weiteren Überhits, die natürlich – hier täuscht der Titel etwas – alle noch 2022 erschienen sind, was ihnen allerdings kaum weniger Airplay oder Streams beschert haben dürfte. Allein die Nennung aller Beteiligten sprengt an dieser Stelle die Dimensionen ebenso, wie das 50-Tracks-Hitmonster, deshalb nur auszugsweise: Von Ed Sheeran („Celestial“) und Apache 207 („Fühlst Du das auch“) über Sido („Liebst Du Mich“), Lewis Capaldi („Forget Me“) und Selena Gomez („My Mind And Me“) bis hin zu Elton John & Britney Spears („Hold ME Closer“) und OneRepublic („I Ain’t Worried“) reicht der Bogen. Eine Playlist, die in Sachen Chartpower ihresgleichen suchen dürfte.
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