Musiktipps im Juli 2023
Unsere brandaktuellen CD-Kritiken Die Musik-Tipp4U für den Juli

Wenn die von uns im Juli vorgestellten Künstler beim gemeinsamen Tauschkonzert performen würden, die Begeisterung würde wohl kein Halten kennen. Leider war nur Rapper und Songwriter Montez beim letzten Tauschkonzert zugegen. Für Musikerinnen und Musiker der Kaliber Rita Ora, Michael Bolton oder Greta Van Fleet ist der VOX-Sängerreigen wohl eine Nummer zu klein. Aber man wird ja noch träumen dürfen davon, dass Beatrice Egli eine Nummer von Greta Van Fleet performt, Michael Bolton zu rappen beginnt und Rita Ora ihrer Kollegin Beatrice Eli mit einer Coverversion huldigt. Außerdem kann man sich die neuesten Werke dieser Traumbesetzung anhören. Und hoffen, dass vielleicht doch noch was aus dieser internationalen „Sing meinen Song“-Version wird. Und sei es nur in unseren Köpfen. Wir wünschen viel Spaß beim Hören und Träumen!

Michael Bolton
Spark of Light

Die personifizierte Rock- und Power-Ballade ist zurück! Seit 14 Jahren hat Michael Bolton kein neues Album mehr veröffentlicht. Jetzt, pünktlich zu seinem runden 70. Geburtstag, biegt der zweifache Grammy-Preisträger plötzlich mit einem neuen Album um die Ecke. Und tut fast so, als seien die vergangenen anderthalb Dekaden nicht gewesen. „Spark of Light“ ist nicht nur für seine zahlreichen Fans ein Hoffnungsschimmer, sondern auch für Bolton selbst. Schließlich handelt es sich um das erste Bolton-Album überhaupt, auf dem der Musiker nur Originalkompositionen zum Besten gibt. Und damit auch mehr von sich preisgibt, als das auf vorherigen Alben mit der ein oder anderen Coverversion der Fall war. Ob er damit wieder an seine Hochphase in den 1990ern anknüpfen kann, sei aber mal dahingestellt. Immerhin könnte es für ihn das sein, was der Titel einer der Singleauskopplungen suggeriert: „Just The Beginning“.

Michael Bolton
Die personifizierte Rock- und Power-Ballade ist zurück
Beatrice Egli
Balance
Beatrice Egli
Ihre letzten sieben Alben haben es allesamt in die deutschen Album-Top-Ten geschafft

Sie ist eine der wenigen Ausnahmen von der Regel, nach der eine DSDS-Teilnahme nur zum One-Hit-Wonder und zur Teilnahme in weiteren TV-Formaten befähigt: Beatrice Egli. Ihre letzten sieben Alben haben es allesamt in die deutschen Album-Top-Ten geschafft; drei Swiss Music Awards, drei smago!-Auszeichnungen und ein Echo künden darüber hinaus von der ungebrochenen Popularität der längst auch als Moderatorin erfolgreichen Sängerin. Der reicht ein Dasein als schweizerisch-deutsche Schlagerprinzessin aber offensichtlich nicht mehr aus. Es wird Zeit, sich zur Königin zu krönen. Mit neuem Produzententeam, neuem Look und einem Sound, der sie näher an ihrem einstigen Idol Helene Fischer verortet als je zuvor. Und mit dem Versprechen eines jetzt endlich erscheinenden neuen Albums, mit dem Beatrice Egli nicht nur ihre innere und äußere „Balance“ gefunden hat, sondern mit dem sie sicher auch die nächste Stufe ihrer Karriere zünden wird.


Rita Ora
You & I

Wir wissen gar nicht, wer hier das größere Glück hat: Die britische Popsensation Rita Ora, weil sie in Taika Waititi („Thor: Love & Thunder“, „Jojo Rabbit“) einen der smartesten und coolsten Regisseure der Gegenwart daten darf. Taika selbst, weil seine Freundin eine der erfolgreichsten und attraktivsten Partien der aktuellen Popwelt ist. Oder der Zuhörer, weil Rita Ora die Stationen ihrer Beziehung mit „You & I“ nun endlich in Albumform (ihr insgesamt drittes) gegossen hat. Wahrscheinlich sind alle drei die Gewinner: Denn „You & I“ ist wie nicht anders zu erwarten mal wieder eine echte Popwundertüte, in der nicht nur das mit Fatboy Slim neu interpretierte „Praise You“ (als „Praising You“) zu Begeisterungsstürmen hinreißt. Ganz abgesehen davon hat das „I“ im Titel noch eine weitere Bedeutung: Denn erstmals hat Ora selbst an jedem der neuen Songs ihren Anteil als Autorin gehabt. Persönlicher wird es also auch noch!

Rita Ora
You & I“ ist eine echte Popwundertüte
Greta Van Fleet
Starcatcher
Greta Van Fleet
Sie sehen aus wie die genderfluid gewordene Wiedergeburt von Led Zeppelin

Sie sehen aus wie die genderfluid gewordene Wiedergeburt von Led Zeppelin. Und so ähnlich hören sie sich auch an: Greta Van Fleet aus dem schönen Frankenmuth in Michigan sind immer noch blutjung. Und haben doch bereits zwei Alben und einen Grammy für das beste Rockalbum in der Tasche. Ihre mittlerweile millionenfach besuchten Konzerte gleichen einer Messe für Glam-, Retro-, Stoner- und Heavy-Rock-Fans, ihr Look ist so schillernd wie die Sterne, nach denen sie greifen. Passenderweise haben sie ihre Rückkehr mit Album Nummer drei – sowohl „Anthem of the Peaceful Army“ als auch „The Battle At Garden’s Gate“ enterten die deutschen Albumcharts auf Platz 3 – denn auch „Starcatcher“ genannt. Aufgenommen in Nashville und produziert von Dave Cobb (Chris Stapleton), liefern die Kiszka-Brüder eine volle Rockbreitseite ab, deren Vorbote „Meeting The Master“ wörtlich verstanden werden darf: meisterhaft!


Montez
Liebe in Gefahr

„Auf & Ab“, die Single, mit der Luca Manuel Montesinos Gargallo – kurz Montez – 2021 seinen Durchbruch auf Platz 1 der deutschen Singlecharts feiern durfte, beschreibt die bisherige Karriere des Rappers und Songwriters aus Bielefeld ganz gut. Schon 2011 wurde der Rap-Melancholiker unter anderem von Azad, Sido und Kool Savas zum „Newcomer des Jahres“ gekürt, es folgten Plattenvertrag, Splash! Festival (als 18-Jähriger vor Rap-Superstar Kendrick Lamar) und schließlich unweigerlich der persönliche Absturz. Die Überfliegerkarriere hatte zu Depressionen und Panikattacken geführt. Der Kampf zurück ins Leben und zur Musik prägt nun auch den zweiten Teil seiner Karriere, der ungefähr 2015 begann und seit 2018 auch die Songwritertätigkeit unter anderem für Helene Fischer, Katja Krasavice und Wincent Weiss beinhaltet. Pop und Rap sind für Montez kein Widerspruch. Das bewies er im vergangenen Jahr mit „Herzinfucked“, dieses Jahr als Teilnehmer beim Tauschkonzert und jetzt mit „Liebe in Gefahr“, einem Album, das ihn endgültig in Deutschlands Pop-Oberliga manifestieren dürfte.

Montez
Pop und Rap sind für Montez kein Widerspruch
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