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Unsere brandaktuellen CD-KritikenDie Musik-Tipp4U für den Oktober
In diesem Herbst stehen die Zeichen wirklich auf Sturm. Nicht nur, weil sich Helene Fischer mit ihrem „Rausch“ im Auge des Orkans wiederfindet – und gleich auch noch das größte Open-Ar-Konzert ihrer Karriere ankündigt, sondern auch, weil sich international die lange verschollenen Hochkaräter die Klinke in die Hand geben dürfen. Siehe Elton John, der die Zwangspause der vergangenen Monate dazu genutzt hat, zusammen mit anderen Topstars ein neues Album aufzunehmen. Und am Horizont kündigt sich noch Unglaublicheres an. Denn im November dürfen wir uns auf die Rückkehr der Schweden-Pop-Sensation ABBA freuen, die doch tatsächlich nach fast 40 Jahren mit einem neuen Album und virtuellen Konzertplänen um die Ecke biegen. Was wir machen, bis es so weit ist? Wir halten uns an unsere nationalen Überflieger. Und gehen mit Revolverheld und Clueso auf eine musikalische Reise in den Herbst. Kommen Sie mit?

Various Artists

The Best of Bond … James Bond

 

James Bond wird 25 … zumindest in Sachen Filmabenteuer. Und endlich darf er uns auch seinen neuesten (und Daniel Craigs letzten) Streich „No Time To Die“ vorstellen. Mit reichlich Verspätung zwar, dafür aber auch begleitet von einem der besten Bondsongs der jüngeren Vergangenheit: Billie Eilishs gleichnamiger Titelhymne. Die ist beileibe nicht der einzige unvergessliche Bondsong der letzten fast 60 Jahre. Denn die Agentenreihe war auch immer ein guter Indikator für das, was musikalisch gerade am angesagtesten war. So versammelt dieser Sampler von der ikonischen Bondmelodie und Shirley Basseys „Goldfinger“ über Paul McCartneys „Live And Let Die“ und Tina Turners „Goldeneye“ bis hin zu neueren Einträgen von Sam Smith und Adele wirklich alles, was Bond im Titelvorspann in seiner langen Karriere zum Glänzen gebracht hat. Ein Muss für Fans, das es übrigens auch auf Doppel-Vinyl zu erstehen gibt.

The Best of Bond … James Bond

Fetenhits

25 Years

Fetenhits

Auch schon wieder 25 Jahre hat sie auf dem Buckel, die als „Fetenhits“ legendär gewordene Compilation-Reihe, die mit ihrer Jubiläumsausgabe – pünktlich zur langsamen Rückkehr der Gesellschaft auch ins Feierleben – ein 5 CDs (bzw. verknappte 4 LPs) langes Paket schnürt, mit dem es sich trefflich bis zum Morgengrauen (und durch alle Jahrgangsstufen) feiern lässt. Von rockigen Gassenhauern der Marke Queen („Another One Bites The Dust“), Steppenwolf („Born To Be Wild“) und Europe („The Final Countdown”) über glitzernde Discotracks von ABBA („Gimme! Gimme! Gimme!“) und Kylie Minogue („Can’t Get You Out Of My Head“) bis hin zu Billie Eilish, Lady Gaga und Helene Fischer ist hier alles vertreten, um das man sonst immer den DJ anbetteln muss. 100 Tracks für die Ewigkeit, die Nacht und einen Tag. Wir gratulieren!

Elton John

The Lockdown Sessions

Sir Elton weiß halt, wie’s geht! Nicht nur, dass er die schickste Maske weit und breit trägt, er hat die zurückliegenden Phasen des Lockdowns auch dazu genutzt, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Und zugleich mit zahlreichen seiner Künstlerkollegen in virtuellen Kontakt zu treten. Das Ergebnis: Ein brandneues Studioalbum, für das er unter Pandemiebedingungen 16 Songs, zehn davon brandneu, aufgenommen hat. Und mit dem er ein bunt-schillerndes Zeichen für Zusammenhalt auch unter schwierigsten Bedingungen setzt. Die Gästeliste jedenfalls hat es wirklich in sich. Mit Dua Lipa hat er bereits „Cold Heart“ veröffentlicht, daneben finden sich Hochkaräter der Marke Nicki Minaj, Gorillaz, Years & Years, Miley Cyrus, Stevie Wonder (!!), Stevie Nicks (!!!), Eddie Vedder und zahlreiche mehr. Wohl dem, der solche Freunde hat. Und dem, der ihnen beim Musizieren zuhören darf …

Sir Elton John

Helene Fischer

Rausch

Helene Fischer

Im Sommer ist sie mit Latino-Star Luis Fonsi zum Mars aufgebrochen, jetzt gibt sich Deutschlands Schlagerpop-Königin Helene Fischer vollends dem „Rausch“ der Gefühle hin. Über vier Jahre nach ihrem letzten Studioalbum hat sie sich dafür mit dem Orkan auseinandergesetzt, der in ihr wütete und daraus ein Album destilliert, das absolut im Einklang mit ihren Wünschen und Vorstellungen ist. „Ich bin da angekommen, wo ich immer sein wollte“, bekennt die Sängerin. „Im Auge des Orkans“. Und der hat es wahrlich in sich! Satte 18 Songs fasst bereits die Standard-Version des Albums, auf 24 Tracks bringt es die Deluxe-Edition, der auch ein umfangreiches Booklet mit allen Songtexten und zahlreichen Bildern beiliegt. In der limitierten Super Deluxe Fanbox beglückt uns Helene zudem mit einem exklusiven Kalender sowie einer Bonus-CD mit exklusiven Remixen. Nicht nur ihre Fans dürften „atemlos“ zurückbleiben …

Revolverheld

Neu erzählen

 

Über drei Jahre ist es her, dass sich Revolverheld im „Zimmer mit Blick“ auf Platz zwei der deutschen Albumcharts einquartiert haben. Jetzt endlich melden sich Johannes Strate & Co mit ihrem mittlerweile sechsten Album zurück. Und das steht nicht nur im Zeichen einer auch für Revolverheld schwierigen Zeit, sondern auch ein Stück weit in dem eines Neuanfangs. Nicht unbedingt musikalisch – Revolverheld bleiben mit jedem Ton als solche erkennbar – sondern auch inhaltlich. Resultat einer Zeit, die von vielen von uns neue Wege erfordert hat und die zudem zeigt, dass diese Wege noch längst nicht zu Ende gegangen sind. Denn auch die Frage, wie wir in Zukunft leben wollen, beschäftigt die Hamburger. Die nach rund 20 Jahren im Geschäft mit einer Tiefe zu Werke gehen, die vielen ihrer Kollegen noch abgeht. Schön!

Revolverheld

Clueso

ALBUM

 

Clueso

20 Jahre ist es her, dass der Erfurter noch mit deutlich hörbarer Rap-Verortung „Text & Ton“ zu einer neuen Kunstform verband. Einer Art von Rapmusik, die schon stark in Richtung Singer/Songwritertum ausfranzte und die so etwas wie das Fundament für eine ganze Generation deutschsprachiger Künstler bildete, die mit emotional aufgeladenem Deutschpop mittlerweile Kasse machen. Zum Jubiläum und seinem mittlerweile neunten Album muss man feststellen: Trotzdem und obwohl seine letzten drei Alben jeweils die Topposition der Charts erklimmen konnten, ist der Musiker auf dem Boden geblieben. Wie selbstverständlich oszillieren die 19 Tracks von „Album“ zwischen (sehr leichten) Rapeinflüssen und tiefgründigem Deutschpop, verstehen sich als Teil eines Ganzen, das sich gängiger Playlist- und Streamingdienst-Verkürzungen verweigert.

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