Various Artists
Schlager Hits 2021
Wo „Telamo“ drauf steht, da ist im Regelfall ein Großteil dessen drin, was den Schlagerzirkus in den vergangenen Monaten bewegt hat und in den kommenden Monaten bewegen wird. Das gilt erst recht für eine Reihe wie die „Schlager Hits“, die uns in ihrer 2021er-Ausgabe auf drei vollgepackten CDs und einer DVD die besten Schlager des Jahres präsentieren möchte. Und das sind nicht wenige! 80 Lieder umfasst der musikalische Rundumschlag, darunter die neuesten Hits der Amigos, von Giovanni Zarrella, Daniela Alfinito, Bernhard Brink oder Thomas Anders & Florian Silbereisen. Ein Fest für Fans des gediegenen Schunkelns und poppigen Schlagerns, das schon in Sachen Laufzeit sämtliche Rekorde zu brechen verspricht und ein eindrucksvolles Zeichen für die Bedeutung der Branche im deutschen Musikzirkus setzt.
Various Artists
Technobase.FM Best Of (Vinyl)
Die Technobase.FM-Reihe gehört auf CD zu den großen Umsatzbringern beim Techno-Kultlabel ZYX. Und das zu Recht. Auf kaum einer Mix-CD-Reihe finden sich mitreißendere Mixes oder treibendere Beats, weshalb es die Reihe regelmäßig weit in die vorderen Chartregionen schafft. Schön, dass man mit einem „Best Of“ jetzt auch den Tonträger wieder zurückholt, der für die Szene einst so wesentlich gewesen ist: Das gute alte Vinyl. Hier hat ZYX 14 der besten Handsup- und Happy-Hardcore-Songs der jüngeren Vergangenheit auf Rille verewigt, was Hobby-DJs die Möglichkeit gibt, selbst an jenen kontinuierlichen Mixes zu arbeiten, für die sonst im Club die besten der DJ-Zunft verantwortlich sind. Und dafür gibt’s auch von uns – mindestens – zwei Hände in die Luft …
Paulina Wagner
Vielleicht verliebt
Ein gutes dreiviertel Jahr, nachdem sie uns mit „Rudolf das kleine Rentier“ auf Weihnachten 2020 einstimmen durfte, ist Paulina Wagner endlich am Ziel ihrer Träume angekommen: Dem ersten Soloalbum. Das die letztjährige DSDS-Finalistin nicht irgendwo veröffentlicht, sondern beim Münchner Schlager-Kultlabel Telamo, auf dem sie sich mit halb Schlagerdeutschland in bester Gesellschaft befindet. „Vielleicht Verliebt“ lässt die hübsche Kölnerin in die musikalischen Fußstapfen von Kolleginnen wie Helene Fischer und Vanessa Mai treten und mischt der eingängigen Schlagerrezeptur eine ordentliche Mischung Pop bei. Das Ergebnis ist ein Album, das verdeutlicht, wie vielseitig Paulina Wagner einsetzbar ist. Und wie wichtig die demnächst runderneuerte Plattform DSDS für junge Schlagertalente immer noch sein dürfte. Und wer weiß: Vielleicht ist bald halb Schlagerdeutschland verliebt in das junge deutsche Gesangstalent …
Chris de Burgh
The Legend of Robin Hood
Eigentlich hätte es schon im vergangenen Jahr ein großes neues Musical in Fulda geben sollen. Geschrieben von Chris de Burgh und mit einem echten Rächer der Enterbten im Mittelpunkt: Robin Hood. Dann aber machte das Krisenjahr der Premiere einen Strich durch die Rechnung (geplant ist sie nun für 2022) und die britische Songwriter-Ikone saß auf einem Haufen musikalischer Ideen, die er auch noch anderweitig umsetzen wollte. Daraus entstanden ist nun dieser Songzyklus, der sich dem legendären Bogenschützen aus dem Sherwood Forest auch von ungewohnter Seite nähert und ihn nicht zur reinen Heldenfigur ikonisiert. Im Gegenteil: Bei Chris de Burgh, dessen Urahn Hubert de Burgh als Chefjustiziar übrigens Jagd auf den echten Robin Hood gemacht haben soll, darf der Räuber auch mal ganz menschlich und ein echter Rüpel sein.
Diana Ross
Thank You
Sie ist eine der größten der Soulmusik. Zwölfmal Grammy-nominiert, einmal (2012) für ihr Lebenswerk ausgezeichnet und aus keiner Betrachtung über Motown- und Black Music wegzudenken: Diana Ross. 22 Jahre ist es her, dass die mittlerweile 77-jährige Ikone zuletzt ein Studioalbum veröffentlicht hat. Und wenn wir ehrlich sind, hätten wir mit ihrem neuerlichen Gang ins Studio eigentlich nicht mehr gerechnet. „Thank You“ beweist auf eindrucksvolle Weise, wie relevant Diana Ross auch heute noch ist. Als Musik gewordenes „Testament der Liebe“, an dem einige der besten Songwriter und Produzenten der Gegenwart mitgewerkelt haben und das auf 13 Tracks das zurückgibt, was sie in ihrer unglaublich langen und erfolgreichen Karriere von Fans auf der ganzen Welt erhalten hat.
Team 5ünf
Einmal Boyband und zurück
Eine dicke Portion Selbstironie darf man schon hineinlesen in den Titel dieses Albums: Denn „Einmal Boyband und zurück“ spiegelt genau das wider, was die beiden bekannten Frontmänner im Lauf der letzten zwei Jahrzehnte erlebt haben. Mitte der 2000er-Jahre war Jay Khan noch Mitglied der erfolgreichen Boygroup US5, Marc Terenzi verdingte sich als Teil von Natural bei der direkten Konkurrenz. Seither ist viel Zeit vergangen, in denen Dschungelcamps, Ehen mit deutschen Popstars und Stripperkarrieren absolviert werden mussten, bevor man sich nun auf seine Ursprünge konzentrierte: Das harmonische miteinander Singen und die gediegene Choreografie. Zu deren Umsetzung haben sich Khan und Terenzi zwei weitere (kleinere) Boyband-Fische und einen DSDS-Teilnehmer rekrutiert, mit denen zusammen sie nun das Genre wieder hochleben lassen.
Sotiria
Mein Herz
Rund drei Jahre ist es her, dass sich Ria Schenk, als Sängerin der Poprocker von Eisblume zu einiger Berühmtheit gelangt, als Sotiria neu erfunden hat. Als vollkommen eigenständig operierende Künstlerin, die für „Mein Herz“ sämtliche Songs erstmals selbst geschrieben hat. Das merkt man Liedern wie „Einfach nur ein Mädchen“, „Vielleicht“ und dem titelgebenden „Herz“ auch an: Denn den Kampf zwischen Herz und Kopf, den sie hier thematisiert, hat sie auch selbst erleben müssen. Wie so manch andere der Geschichten auch, die den inhaltlichen Rahmen für die Lieder auf ihrem zweiten Album bilden. Das übrigens nicht nur auf CD und als 2CD-Deluxe-Version erscheint, sondern auch als limitierte Fanbox, die zusätzlich ein Ticket für ein exklusives Fan-Event, ein Riesenposter und einen USB-Stick mit Akustikvideos enthält.
Max Mutzke
Wunschlos süchtig
Eigentlich unglaublich, dass es nun auch schon wieder über 15 Jahre her ist, seit Stefan Raab Max Mutzke auf den Weg zum deutschen Popstar gebracht hat. 15 Jahre, in denen der Sänger zu keiner Zeit seine Bodenhaftung verloren hat und stattdessen stetig an der Vervollkommnung seiner vielfältigen musikalischen Talente gearbeitet hat. Nachdem es ihm zuletzt gelungen war, als Astronaut in der ersten Staffel des Erfolgsformates „The Masked Singer“ für Furore zu sorgen, meldet er sich nun mit seinem mittlerweile achten Album zurück. Auf dem ihn seine Fans erstmals ausschließlich auf Deutsch erleben dürfen. Ansonsten freilich bleibt vieles wie gehabt: Großartig interpretierte deutsche Pop- und Soulmusik mit Tiefgang nämlich, wie sie sonst nur ganz wenige zustande bringen im deutschen Popmusikzirkus.
Saltatio Mortis
Für immer frei – Unsere Zeit-Edition
„Für immer frei“, das klingt nach rund anderthalb Jahren Konzertpause mittlerweile fast wie ein frommer Wunsch. Ist aber natürlich nach wie vor der Titel des letzten Erfolgsalbums von Saltatio Mortis, die auf eine mittlerweile über 20-jährige Karriere zurückblicken dürfen. Trotzdem – oder gerade deshalb – wollte man sich nicht zur Untätigkeit verdammen lassen und hat an neuen Songs gearbeitet, die sich – neben drei Alternativversionen – nun auf der „Unsere Zeit-Edition“ von „Für immer frei“ wiederfinden. Und auch für all diejenigen, denen das mitreißende Live-Moment von Saltatio Mortis abgeht, gibt es ein Trostpflaster. Denn auf der limitierten Edition des Albums findet sich auch eine DVD, die den kompletten Mitschnitt des Corona-Livestream-Konzerts enthält. Und die lässt so manchen Fanwunsch Wirklichkeit werden …
Iron Maiden
Senjutsu
Es ist schon wieder eine ganze Weile her, dass uns die britische Metal-Institution um Bruce Dickinson mit einem Studioalbum beglückt hat. Jetzt steht mit „Senjutsu“ endlich wieder ein metallisches Großwerk der Ikonen in den Startlöchern. Standesgemäß geziert von einem neuen „Eddie“ auf dem Cover, der sich als Bandmaskottchen diesmal in Samurai-Gewänder geworfen hat – passend zum Albumtitel, der als „Taktik“ oder „Strategie“ auf die Kunst des Krieges bezugnimmt. Mit entsprechend martialischen Klängen ist zu rechnen. Und das auf einer Lauflänge von rund 80 Minuten, was bei nur zehn Tracks eines bedeutet: Epische lange Ausflüge ins Land des Heavy Metals. Bereits der Titeltrack überschreitet die acht-Minuten-Grenze, zum Albumende hin reißen „Death of The Celts“, „The Parchment“ und das finale „Hell On Earth“ sogar jeweils die zehn-Minuten-Schallmauer. Apropos Schallmauer: Es wird laut!