Musiktipps Juli 2021
Unsere brandaktuellen CD-KritikenDie Musik-Tipp4U für den Juli
Der Juli ist zwar noch geprägt vom Warten auf DAS Album (Billie Eillish veröffentlicht es am 30. Juli und wir stellen es im August vor), aber das bedeutet nicht, dass wir nichts zu hören bekommen. Im Gegenteil: Unsere frisch gewonnene „Freiheit“ können wir zwischen Schlager, Rock und Pop so ungezwungen genießen wie lange nicht mehr.  Und der zugehörige Soundtrack dafür kommt – bis auf eine Ausnahme – fast nur aus Deutschland. In diesem Sinne: Let the Sunshine in … and listen!

Amigos

Freiheit

Eigentlich könnten sie sich entspannt zurücklehnen, die kultigen Ulrich-Brüder. Mit über 100 Gold- und Platin-Awards haben sie mehr erreicht als es sich die meisten Künstler träumen lassen würden. Aber im vergangenen Jahr ist auch Ihnen ganz offenbar so langweilig gewesen, dass sie sich zu 14 neuen Nummern hinreißen ließen, die – wie sollte es anders sein – mit „Freiheit“ das versprechen, wonach wir uns alle am meisten gesehnt haben. Doch wer die beiden kennt (und liebt), der weiß, dass sie bei unserer Sehnsucht nach Ferne und Wärme nicht haltmachen. „Freiheit“ bündelt mal wieder das gesamte volkstümliche Gefühlsspektrum zwischen Liebe, Treue, Reue und Romantik und sorgt bis zum unvermeidlichen Hitmix und wohlig-warme Schunkelgefühle. Die wir hoffentlich bald wieder so ausleben dürfen, wie wir es gewohnt sind.

Amigos

Alvaro Soler

Magia

Soler Alvaro

Zwei Millionen verkaufte Alben, über 2, 5 Milliarden Streams, Erfolge bei „Sing meinen Song“ und als „The Voice Kids“-Juror: Über Karriere-Superlative kann der spanisch-deutsche Alvaro Soler wahrlich nicht klagen. Wohl aber über Langeweile. Deshalb hat er das vergangene Jahr dazu genutzt, den Wünschen seiner Fans nach musikalischer Abwechslung endlich zu entsprechen. Bereits im Sommer letzten Jahres habe er Nachrichten erhalten, in denen über das schwere Jahr geklagt und endlich neues Material gefordert wird. Das Ergebnis: „Magia“ (Universal), das uns mit feurigen Rhythmen auf den Hochsommer einstimmt. „Es hat unglaublich Spaß gemacht, Songs zu schreiben, zu denen man einfach tanzen will“, so der Sänger weiter. „Wenn ein Lied das mit einem macht, weiß man, dass es etwas daran richtig ist.“

Subway To Sally

Eisheilige Nacht

Eigentlich ist es Tradition für die deutsche Folk-Rock-Institution: Das intime Zusammentreffen mit eingeschworenen Fans, mit dem die Band das Jahr im Potsdamer Kulturzentrum Lindenpark regelmäßig als „Eisheilige Nacht“ ausklingen ließ. Nur: Das war im vergangenen Jahr aus bekannten Gründen nicht möglich. Zumindest nicht in der gewohnten Form. Also entschied sich die Band für ein spektakulär intimes Lockdown-Live-Event, das sie nicht nur zu ihren Ursprüngen, sondern auch mit namhaften Kollegen wie Joachim Witt, Schandmaul, Feuerschwanz und Saltatio Mortis zusammenführt. Festgehalten nicht nur auf Doppel-CD mit insgesamt 28 Versionen ihrer größten Hits, sondern im Mediabook auch um DVD- und Bluray ergänzt, die das Live-Erlebnis noch einmal zu eindrucksvollem Leben erwachen lässt.

Subway to Sally

Helloween

Rückkehr der Kürbisköpfe

Helloween

Das hatte sich lange angekündigt: Immerhin sechs Jahre liegt der letzte Longplayer der deutsch Speed- und Powermetal-Institution zurück, die „Pumpkins United“-World-Tour, für die sich die Band im Original-Line-Up wiederfand, datiert auch schon auf 2016. Aber gut Ding will eben Weile haben. Erst recht, wenn es für die Aufnahmen zum neuen Meilenstein zurück in jenes Studio ging, in dem bereits Klassiker wie „Master oft he Rings“ entstanden waren. Produziert von Charlie Bauerfeind ging es dann auch musikalisch zurück zu den (analogen) Wurzeln. Und zu einem Sound, wie er heute nur noch von ganz wenigen Genregrößen mit derartiger Wucht praktiziert wird. Zwölf Tracks sind so entstanden, die im Müller-exklusiven Digibook nicht nur um zwei Bonustracks ergänzt wurden, sondern auch um einen Pumpkinhead-Kühlschrankmagneten.

 The Goon Sax

Indiepop-Lieblinge

Obwohl sie noch gar nicht so lange dem Teenage-Alter entwachsen sind, kann das australische Trio The Goon Sax bereits auf eine Gründung vor acht Jahren und auf zwei von Kritikern gefeierte Alben zurückblicken. Gut möglich, dass „Mirror II“ nun den endgültigen Durchbruch für die poppigen Indierocker bedeutet. Denn wer wie die perfekte Mischung aus The Strokes und The XX klingt, der ist definitiv für Höheres bestimmt. Insbesondere dann, wenn er sein Album im Studio von Portishead-Mastermind Geoff Barrow aufgenommen und von Ikone John Parish (Aldous Harding, Dry Cleaning, PJ Harvey) hat produzieren lassen. Das Ergebnis ist ein zehn Tracks starkes Indiepopjuwel. Die Art von Album, die man schon nach dem ersten Hören in Herz- und Hirnkammern schließt und den Rest des Sommers nicht mehr loslassen möchte. Kurz: Ein künftiger Klassiker. Punkt.
The Goon Sax
Sponsored by Universal Music Group, Warner Music Group, 375 Media GmbH und GoodToGo GmbH

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