(Tisch-)Regeln sind sowas von aus dem letzten Jahrtausend? Denkste! Denn auch wenn das Leben easy going und ohne starre Grenzen erscheint, sind es am Ende genau die Dinge, die den Haufen zusammenhalten. Mal mehr und mal weniger präsent. Und vor allem sind sie alles andere als langweilig! Was es zu Tisch alles zu beachten gilt, wo die Fettnäpfchen lauern und wie Sie mit ein paar einfachen Tricks Ihr Gegenüber zum Staunen bringen - wir erklären die wichtigsten Tischmanieren, damit Sie mächtig Eindruck schinden können.
Wissen Sie, welches Besteck Sie eigentlich beim Dinner wann einsetzen sollten oder wie Sie den verflixten Olivenkern wieder aus dem Mund bekommen und wohin er dann gehört? Wir verraten Ihnen die wichtigsten Kniggeregeln, mit denen Sie bei Geschäftspartnern, Familie, Freunden oder auch bei eurem Herzensdate garantiert Eindruck schindet. Denn eines steht fest: Völlig egal, wie cool und easy doch alles in der Welt da draußen ist, diese einfachen und dennoch unglaublich beeindruckenden Manieren am Tisch sind immer noch absolut en vogue. Denn gutes Benehmen ist auch 2025 noch angesagter denn je und kann am Ende den entscheidenden Unterschied ausmachen. Und sei es „nur theoretisch“ im Smalltalk oder als Kandidat beim beliebten Fernsehquiz mit Günther Jauch.
- Setzen Sie sich erst hin, wenn der Gastgeber Sie entweder aufgefordert hat oder sich selbst an den Tisch begeben hat. In größeren Gesellschaften, während eines Geschäftsessens sowie beim ersten Date, warten Sie so lange, bis auch Ihr Gegenüber Platz genommen hat.
- Nachdem Sie Platz genommen haben, legen Sie sich die Serviette auf den Schoß. Nutzen Sie sie diese auch nur, um sich den Mund abzutupfen, auf keinen Fall zum Nase Putzen oder ähnlichem. Nach dem Essen legen Sie die Serviette am besten mit der sauberen Seite nach oben neben den benutzen Teller.
Das Essen und korrekte Werkzeug
- Auch wenn Ihr Teller bereits serviert wurde und Sie es vor Appetit kaum mehr aushalten: Jetzt heißt es warten. So lange, bis auch Ihr Gegenüber ebenfalls das Essen vor sich stehen hat und mit dem Essen startet. Oder aber bis der Gastgeber ein Zeichen zum Start gibt. Auch bei Getränken schickt es sich, noch abzuwarten, bis der Rest aka der Einladende trinkt.
- Bei so vielen Gabeln und Messern kann man schnell durcheinander kommen. Dabei ist es eigentlich ganz einfach: Denn völlig egal, wie viele Gänge am Ende serviert werden, Sie starten immer von außen und arbeiten sich dann Gang für Gang nach innen beziehungsweise von oben nach unten vor. Das heißt, das äußere Besteck ist für die ersten Gänge, das innere für die späteren.
- Die Gabel kommt immer in die linke Hand und das Messer in die rechte. Beide werden jeweils nur vom Daumen und dem Zeigefinger gehalten. Für Suppen wird natürlich der Löffel benutzt. Doch auch hier gilt es einiges zu beachten: Suppe wird von der "Oberkante" des Löffels, also der Rundung des Löffels, gegessen. Der Löffel wird nicht in den Mund geschoben, sondern lediglich zum Mund geführt.
- Sollten Sie eine Essenpause einlegen, beispielsweise um sich zu unterhalten, legen Sie ihr benutztes Besteck nicht einfach auf den Tisch, sondern analog zur Besteckhaltung auf den Tellerrand.
- Wenn Sie das Essen beendet haben, legen Sie das Besteck parallel etwa bei fünf Uhr auf den Teller mit der Schnittkante, der Löffelrundung oder den Gabelspitzen Richtung Tellermitte ab.
- Wird Brot vor dem Essen serviert, steht die Schale für Öl, Butter und Salz oder auch Oliven immer links von Ihnen. Während alle anderen Speisen immer mit Besteck verzehrt werden, stellt Brot hier eine echte Ausnahme dar. Brechen Sie das Brot in kleine Stücke, die Sie dann in den Mund nehmen. Sollten die servierten Oliven Kerne haben, befördern Sie diese dezent mit der Gabel zum Tellerrand oder der speziell dafür vorgesehenen Schale.
Das Verhalten am Tisch
- Die richtige Haltung: Beide Unterarme ruhen während der Mahlzeit auf der Tischkante, die Ellenbogen haben hier jedoch nichts zu suchen. Für die perfekte Haltung, achten Sie darauf, etwa eine Handbreite vom Tisch entfernt und aufrecht zu sitzen und das Besteck beim Essen immer zum Mund zu führen und nicht andersrum.
- Während des Essens sollten Sie in keinem Fall schmatzen, schlürfen oder mit offenem Mund kauen. Dies gilt hierzulande allgemein als sehr unhöflich und unangemessen. Ebenso auch rülpsen. Versuchen Sie beim Essen auch das Kratzen mit dem Besteck auf dem Teller zu minimieren.
- Getränke langsam und in Maßen genießen: Auch das Trinken sollte genossen werden – vor allem in Bezug auf Alkohol. Trinken Sie also eher in kleinen Schlücken.
- Beim Anstoßen sieht man sich immer in die Augen. Das Glas wird leicht erhoben und das Anstoßen ist oft mit einem „Prost“ oder einem anderen freundlichen Gruß verbunden.
- Der Mund sollte beim Essen immer geschlossen bleiben. Wenn Ihr Gegenüber Sie etwas fragt, dann kauen Sie zuerst zu Ende und schlucken herunter, bevor Sie darauf antworten.
- Für den Smalltalk mit Ihren Tischnachbarn wählen Sie Gesprächsthemen gut aus und vermeiden Sie kritische Themen zu Religion oder Politik. Bleiben Sie zudem immer höflich. Verwenden Sie stets „Bitte“ und „Danke“, wenn Sie etwas haben möchten oder wenn Ihnen etwas angeboten wird. Am besten in Verbindung mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht.
- Nachdem Sie das Essen beendet haben, verlassen Sie den Tisch nicht sofort. Man bleibt meist noch ein wenig sitzen und führt das Gespräch zu Ende.
- Höflich nach dem Essen bedanken: Wenn das Mahl zu Ende ist, bedanken Sie sich bei der Gastgeberin oder dem Gastgeber für die Einladung und das Essen.
Wissen Sie, was Knigge eigentlich bedeutet? Die Regeln zum Benehmen und respektvollem Verhalten in Gesellschaften gehen auf den deutschen Philosophen Adolph Freiherr von Knigge zurück, der im 18. Jahrhundert ein Werk veröffentlichte, das sich mit Etikette und gesellschaftlichem Verhalten befasste. Im Laufe der Zeit wurden die Ursprungsregeln immer wieder angepasst und modernisiert. Im Grundgedanken sind sie dem Original aber immer noch sehr ähnlich und dienen allgemein als Basis für einen höflichen und respektvollen Umgang miteinander. Deshalb bezeichnet man auch heute noch diese „Vorgaben“ als Knigge(regeln).