Erhöhtes Allergierisiko und Allergievorbeugung
Allergie und Allergierisiko
Beim Auftreten einer Allergie handelt es sich um eine Überreaktion des Immunsystems: Es ist darauf spezialisiert, auch die kleinsten Mengen von fremdem Eiweiß zu erkennen, zu analysieren und „feindliches Eiweiß“ abzuwehren. Das schützt vor Krankheiten. Bei einem Allergiker reagiert der Körper jedoch überempfindlich auf fremde Stoffe aus der Umwelt. Sein Immunsystem wehrt sich gegen harmlose Eiweißstoffe wie Pollen, Tierhaare Hausstaubmilben, Kuhmilch- oder Sojaeiweiß. Bei einem Baby liegt ein erhöhtes Allergierisiko vor, wenn Mutter, Vater oder ein Geschwisterkind bereits an einer Allergie leiden. Haben beide Eltern eine Allergie, also z. B. Heuschnupfen oder eine Nahrungsmittelallergie, gilt das Risiko des Babys, selber ebenfalls eine Allergie zu entwickeln, sogar als stark erhöht. Man kann dieses Risiko nicht völlig ausschalten, es ist jedoch bewiesen, dass es Methoden gibt, es zu senken. Die Ernährung des Kindes in seinen ersten Lebensmonaten spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Die Ernährung im ersten Lebensjahr
Es wirkt sich positiv auf das Allergierisiko eines Kindes aus, wenn es in seinen ersten vier bis sechs Lebensmonaten ausschließlich gestillt wird. Das Eiweiß der Muttermilch kann vom Baby optimal aufgenommen werden. Wenn das Stillen über diesen Zeitraum jedoch nicht möglich ist, sollte Ihr Baby eine gute hypoallergene Säuglingsnahrung bekommen: Bei der Herstellung dieser Säuglingsnahrungen wird das Eiweiß aus der enthaltenen Kuhmilch in kleinere Bausteine aufgespalten, die vom Immunsystem nicht mehr als „körperfremd“ erkannt werden. Zahlreiche Studien belegen, dass Säuglingsnahrungen, die das Eiweiß „Opti Pro HA“ enthalten, einen ähnlich guten Allergieschutz bieten können wie Muttermilch. Sie finden diese HA-Nahrungen auch in Ihrem Müller Drogeriemarkt.
Was kommt nach der Milch?
Früher wurde empfohlen, Kinder mit erhöhtem Allergierisiko im ersten Lebensjahr sehr vorsichtig an Beikost heran zu führen und sie abwechslungsarm zu ernähren. Diese Empfehlungen haben sich aufgrund neuerer Forschungsergebnisse in den letzten Jahren grundlegend geändert: Heute weiß man, dass sehr langes Stillen und eintönige Beikost das Allergierisiko nicht senkt – im Gegenteil. Inzwischen setzt man darauf, die Kinder vorsichtig und kontrolliert mit Allergenen in Kontakt zu bringen. Das heißt, genau wie andere Kinder auch können allergiegefährdete Babys etwa im fünften oder sechsten Lebensmonat ihre erste Beikost bekommen. Sie sollten nur etwas vorsichtiger sein, jeweils ein paar Tage bei einem neu eingeführten Rohstoff bleiben und Ihr Kind beobachten. Zeigt es keine negative Reaktion auf die neue Zutat, können Sie etwas Neues geben. Eine wichtige Rolle spielt hierbei übrigens der Fisch: Man hat festgestellt, dass eine einzige Fischmahlzeit im ersten Lebensjahr bereits das Risiko einer späteren Fischallergie senken kann. Aus diesem Grund bieten einige Hersteller inzwischen sogar verschiedene Fischmenüs an.
Woran bemerkt man eine Lebensmittelallergie?
Die Auswirkungen einer Allergie können ganz unterschiedlich sein. Je nach verdächtigem Nahrungsmittel können folgende Symptome beobachtet werden: Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Nesselausschlag, Schwellungen auf Zunge oder Lippen, Ekzeme, Asthma, häufige Infektionen im Hals-Nasen-Ohrenbereich. Darüber hinaus kann es auch zu einer Wachstumsstörung des Babys kommen, die sich anhand der Kurven im Kinderuntersuchungsheft feststellen lässt.
Die wichtigsten Allergene
Bei Säuglingen und Kleinkindern sind Eier, Gluten, Erdnüsse und Milcheiweiß die wichtigsten Allergene.
Eier: Das Eigelb kann bereits ab dem 6. Lebensmonat gegeben werden, auf Eiweiß sollten Sie verzichten.
Gluten: Hierbei handelt es sich um ein Protein, das in Getreide vorkommt, wie z. B. Roggen, Hafer, Weizen (und seine Unterarten Weichweizen, Dinkel und Kamut) sowie Gerste. Sobald eine Glutenallergie festgestellt wurde, müssen alle Produkte mit diesen Getreidearten vom Speiseplan gestrichen werden.
Erdnüsse: Ebenso wie Eier und Gluten sind auch Erdnüsse in zahlreichen industriellen Zubereitungen enthalten, die nicht speziell für Kinder hergestellt wurden. Daher müssen Sie bei einer Allergie auf den Etiketten auf die geringsten Spuren achten!
Milcheiweiß: Die Kuhmilcheiweißallergie ist eine besonders bei Säuglingen häufig auftretende Allergie. Sie macht eine spezielle Ernährung und den engen Kontakt mit dem Kinderarzt erforderlich. Wichtig: Wenn eine Allergie auf Milcheiweiß festgestellt wurde, dürfen die herkömmlichen HA-Nahrungen nicht mehr gegeben werden.
Was tun beim Verdacht auf eine Allergie?
Zuerst einmal sollten Sie zu Ihrem Kinderarzt gehen. Er kann bei Bedarf einen Allergologen heranziehen. Es gibt sogar einige Kinder-Allergologen, die sich auf Allergien von Kindern spezialisiert haben. Wurde eine Allergie festgestellt, heißt es zunächst einmal aufpassen: Sie müssen sich angewöhnen, die Zutatenlisten auf den Nahrungsmittelpackungen genau zu lesen. Außerdem müssen alle Personen, die Ihr Kind betreuen, über die Allergie informiert werden. Die Aussichten für Allergiekinder sind übrigens gar nicht so schlecht: Wenn Ihr Arzt bei Ihrem Baby eine Allergie oder eine Intoleranz diagnostiziert, sollten Sie wissen, dass diese Allergie in 80 % der Fälle wieder verschwindet, bevor es 3 Jahre alt ist.