Tipps rund ums Stillen
Stillen - das Beste für Ihr Kind
Muttermilch ist gesund! Sie beinhaltet alle wichtigen Nährstoffe, wie Vitamine, Proteine, Fette und Antikörper, in der jeweils passenden Zusammensetzung. Dadurch kann sich das Baby optimal geistig und körperlich entwickeln. Muttermilch ist für Ihr Kind leicht verdaulich und verträglich und reicht aus, um Hunger und Durst zu stillen. Studien zeigen, dass Muttermilch wichtige immunologisch wirksame Bestandteile hat, die über künstliche Babynahrung nicht zugeführt werden können. Die Antikörper schützen das noch nicht ausgereifte Immunsystem Ihres Kindes. Untersuchungen haben nachgewiesen, dass durch Stillen das Risiko für das Baby an Allergien und schweren Krankheiten zu erkranken niedriger ist und dass die Babys grundsätzlich nicht so leicht krank werden. Stillen fördert die Entwicklung des Mundraums und vermindert das Risiko von späterer Zahnfäule. Mehrere Untersuchungen zeigen, dass Stillen eine optimale Entwicklung des menschlichen Gehirns begünstigt. Gestillte Babys neigen in ihrem späteren Leben weniger zu Fettleibigkeit. Muttermilch ist immer frisch, wohltemperiert und verfügbar. Sie kann nicht überdosiert werden & Fehler bei der Zubereitung können nicht auftreten.

Vorteil für Sie und Ihr Baby: Ein wichtiger Aspekt ist die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind. Durch den häufigen und engen Körperkontakt fördert es die Beziehung und gibt dem Kind dadurch ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit.

Vorteile für die Mama: 

  • Stillen vermindert das Risiko für die Frau an Brustkrebs zu erkranken deutlich. Hier spielt die Länge des Stillens eine entscheidende Rolle. Einige Studien zeigen eine Verringerung der Eierstock- und Gebärmutterkrebsquote bei Müttern, die gestillt haben. Durch Stillen bildet sich die Gebärmutter schneller zurück und reduziert das Risiko von Blutungen.
  • Stillen stärkt die Knochen und schützt vor Osteoporose. Die Knochendichte bei Müttern, die ihr Baby gestillt haben, kehrt nach dem Stillen auf den Stand vor der Schwangerschaft zurück oder hat sogar zugenommen.
  • Mehrere Studien konnten aufzeigen, dass stillende Mütter weniger unter Ängstlichkeit und Depression leiden, als Mütter, die ihre Kinder mit Muttermilchersatznahrung versorgen. Der Grund liegt in dem Hormon Oxytocin, manchmal auch Liebeshormon genannt, welches durch das Stillen freigesetzt wird und der Mutter hilft, sich besser zu entspannen und sich weniger gestresst zu fühlen.
  • Als stillende Mutter verbrennen Sie mehr Kalorien. Das macht es Ihnen leichter, die überschüssigen Pfunde nach der Schwangerschaft wieder los zu werden. Die Produktion von Muttermilch verbraucht durchschnittlich 200 bis 500 Kalorien pro Tag. Um eine gleiche Menge an Kalorien zu verbrennen, muss eine nicht stillende Mutter rund eine Stunde Fahrrad fahren.
  • Stillen spart Zeit. Sie sparen den Aufwand des Einkaufens von Ersatzprodukten, das ständige Reinigen und Sterilisieren der Fläschchen und das Zubereiten, Abfüllen und Erwärmen der Ersatzmilch zu allen Tag- und Nachtzeiten.
  • Stillen ist gratis! Wenn Ihr Baby gestillt wird und Sie deswegen einige Hilfsmittel und Accessoires kaufen müssen, werden Sie trotzdem nur einen Bruchteil dessen ausgeben, was Sie ansonsten für künstliche Milch bezahlen würden. Untersuchungen haben gezeigt, dass eine nicht stillende Mutter im Durchschnitt rund 500 bis 800 Euro im ersten Jahr ausgibt, um ihren Säugling mit künstlicher Nahrung zu ernähren.

Tipps für Papas:

Mütter bauen während des Stillens eine innige Bindung zu ihrem Baby auf. Und was machen die Väter währenddessen? Viele denken, dass ihre Rolle sehr klein ist. „Manche Väter fühlen sich ausgeschlossen“, erklärt Alice Behr, Stillberaterin aus Stuttgart „Die Mutter ist verantwortlich für die Ernährung des Babys, aber der Vater kann durch sein Verhalten den Erfolg des Stillen positiv oder negativ beeinflussen.“ Es gibt viele Dinge, die der Papa tun kann, um die Beziehung zum gestillten Kind zu vertiefen. „Während Mama und Baby sich beim Stillen kennen und lieben lernen, kann der Vater hier eine unterstützende Umgebung schaffen“, sagt Behr. Die Stillberaterin hat einige einfache, aber wirkungsvolle Tipps parat für Väter, die die Nähe zu ihrem Kind suchen:

  • Alles andere geht: Denken Sie daran – Stillen ist das einzige, was Sie nicht können. Sie können Windeln wechseln, das Baby tragen, ihm etwas erzählen und vorsingen. Sie können für alle anderen Aspekte im Leben Ihres Kindes verantwortlich sein – damit helfen Sie auch Ihrer Partnerin.
  • Haushalt & Verwöhnen: Übernehmen Sie den Haushalt. Damit erleichtern Sie es Ihrer Partnerin, sich nach der Geburt zurecht zu finden und an das Stillen zu gewöhnen. Ihre Partnerin braucht nach der Geburt mehr Schlaf und Fürsorge als sonst. Bereiten Sie das Essen vor, bringen Sie ihr ein Glas Wasser. Schreit das Baby, stehen Sie auf und bringen es Ihrer Partnerin, damit sie nicht aufstehen muss. Wenn Sie wieder arbeiten, rufen Sie an und erkundigen sich, wie es ihr und dem Baby geht. Gehen Sie mit dem Baby spazieren, damit die Mutter Ihres Kindes sich entspannen kann.
  • Nestbeschützer: Mütter sind verletzlich, wenn es um Ratschläge geht. Jede Frau möchte die beste Mutter sein. Viele Freunde und Verwandte werden jetzt zu wahren Erziehungsexperten. Schützen Sie Ihre Partnerin vor diesen wohl meinenden, aber aufdringlichen Besuchern, besonders in den ersten Wochen nach der Geburt.
  • Beziehungshüter: Es ist nicht empfehlenswert, gar keinen Kontakt zur Außenwelt zu haben, wenn das Baby da ist, aber bitte nur dann, wenn sie sich danach fühlen. Sie könnten Tage ausmachen, an denen Besuch erlaubt ist. An anderen schalten Sie den Anrufbeantworter an. Dann können Sie schlafen, reden, lesen – worauf auch immer Sie Lust haben. „Es ist wichtig, dass Sie Zeit mit Ihrem Baby allein verbringen. Und auch, dass Sie, wenn das Baby schläft, Zeit allein als Paar verbringen“, erklärt Behr.
  • Seien Sie achtsam: Achten Sie auf Zeichen einer postnatalen Depression. Auch wenn es nicht ihr erstes Baby ist und beim ersten Mal alles glatt lief. Das ist die wichtigste Aufgabe, die ein frisch gebackener Vater übernehmen kann. Anzeichen können sein: Ihre Partnerin ist ruhelos, schnell reizbar oder völlig teilnahmslos. Sie fühlt sich traurig und weint viel und hat wenig Energie. Auch Kopfschmerzen, Brustschmerzen, Herzstolpern, Taubheit oder Hyperventilation (schnelles, flaches Atmen) können Symptome sein. Bemerken Sie diese Anzeichen, reden Sie ruhig mit ihr und suchen einen Arzt auf. Postnatale Depression ist nicht unüblich bei neuen und erfahrenen Müttern – mit ärztlicher Hilfe ist sie sehr gut heilbar.