Häufige Fragen zum Thema Stillzeit
Mindestens in den ersten 4. Lebensmonaten sollte ein Baby voll gestillt werden, um es so gut wie möglich vor Allergien zu schützen. Es spricht allerdings überhaupt nichts dagegen, länger Muttermilch zu geben. Laut Nationaler Stillkommission reicht einem Kind im ersten Lebenshalbjahr Muttermilch als alleinige Nahrung aus. Allerdings sollten Sie spätestens nach dem 6. Monat, zusätzlich zum Stillen, mit der Beikost beginnen, denn dann sind die Nährstoffreserven, die Ihr Baby während der Schwangerschaft aufgebaut hat, langsam verbraucht. Außerdem wächst Ihr Baby, wird aktiver und benötigt dafür mehr Nährstoffe. Muttermilch reicht deshalb alleine nun nicht mehr aus, kann aber noch eine ganze Weile Ernährungsbestandteil für Ihr Kind bleiben, denn Milch ist auch über das erste Lebensjahr Ihres Kindes hinaus ein wichtiger Bestandteil seiner Ernährung.
Wie stellen mein Kind und ich uns beim Stillen aufeinander ein?
In der Anfangsphase legen Sie Ihr Baby ungefähr alle zwei bis vier Stunden an, damit sich die Milch schnell und reichlich bilden kann. Es kann etwas dauern, bis sich die Milchmenge und Babys Hunger eingependelt haben. Grundsätzlich sollten Sie immer nach Bedarf stillen, das heißt, Ihr Baby anlegen, wenn es Hunger hat - auch nachts (sog. Ad-libitum-Fütterung). Lassen Sie Ihr Kind jeweils an beiden Brüsten trinken - an jeder Brust sollte es am Anfang etwa zehn, später bis zu zwanzig Minuten saugen. Zuerst wird an die Brust angelegt, an der die letzte Mahlzeit beendet wurde. Ihren Brustwarzen zuliebe sollten Sie einiges beachten: Stillen Sie Ihr Baby nur, wenn es kräftig saugt. Beginnt es unentschlossen zu nuckeln, brechen Sie das Stillen ab und starten nach einem Bäuerchen einen weiteren Stillversuch (wieder an derselben Brust anlegen). Achten Sie auch darauf, dass Ihr Kind richtig trinkt: d.h. die Brustwarze samt Vorhof ansaugt. Wenn Ihr Baby nicht mehr satt wird: Bei Wachstumsschüben, nach sechs Wochen etwa oder nach drei Monaten, meldet es sich vielleicht häufiger. Legen Sie Ihr Baby dann öfter an, um die Milchmenge zu steigern. Unterstützend kann hier auch ein für die Milchbildung fördernder Tee wirken.
Welches sind die gängigsten Stillpositionen?
Beim Wiegegriff halten Sie Ihr Baby so im Arm, dass es Ihnen zugewandt auf der Seite liegt. Sein Kopf liegt in Ihrer Armbeuge, sein Arm in Ihrer Taille. Umfassen Sie dabei mit der Hand den Po oder den Oberschenkel Ihres Kindes und führen Sie es langsam an Ihre Brust.
Beim Fußballgriff legen Sie Ihr Baby auf Ihre Hüfte – ähnlich wie man sich im Stehen einen Fußball unter den Arm klemmt und ihn auf der Hüfte abstützt. Die Beinchen zeigen in dieser Position nach hinten, und das Baby liegt bäuchlings auf Ihrer Hüfte. Führen Sie mit einer Hand das Köpfchen zur Brust und stützen Sie es beim Trinken im Nacken.
In Seitenlage machen Sie es sich im Bett, auf einer Decke auf dem Boden oder auf dem Sofa bequem. Ihr Baby liegt Ihnen gegenüber mit dem Mund in Höhe Ihrer Brustwarze. Rücken Sie behutsam Ihre Position und die Ihres Babys zurecht, bis der Säugling die Brustwarze findet und zu saugen beginnt.
Wie lege ich mein Baby richtig an?
Nur wenn das Baby richtig an die Mutterbrust angelegt wird, kann es optimal trinken, und wunde Brustwarzen oder andere Beschwerden bei der Mutter können vermieden werden. Bringen Sie sich und Ihr Baby in eine bequeme Stillposition. Streicheln Sie die Unterlippe des Babys mit der Brustwarze, bis es den Mund weit öffnet. Legen Sie das Baby erst an die Brust, wenn es den Mund ganz weit öffnet, ähnlich wie beim Gähnen. Nur so stellen Sie sicher, dass es nicht nur die Warze, sondern den gesamten Warzenhof und einen Teil der unteren Brust in den Mund bekommt. Dass Ihr Kind tatsächlich trinkt, erkennen Sie daran, dass sich seine Schläfen und Ohren leicht bewegen. Falls das Baby nicht richtig anliegt, schieben Sie ihm Ihren kleinen Finger in den Mundwinkel, um es von der Brust zu lösen und neu anzulegen.
Wie lange dauert eine Stillmahlzeit?
Die Dauer einer Stillmahlzeit ist individuell verschieden. Empfohlen wird, das Baby anfangs etwa zehn Minuten an einer Seite trinken zu lassen, es dann zum Bäuerchen hochzunehmen und weitere zehn Minuten an der anderen Seite anzulegen. Insbesondere vor dem Milcheinschuss sollten Sie Ihr Baby nicht länger als 10 bis 15 Minuten anlegen, da sich die empfindlichen Brustwarzen erst ans Stillen gewöhnen müssen. Später kann das Baby die Stilldauer selbst bestimmen. Achten Sie darauf, dass Sie die Stillmahlzeiten immer abwechselnd mit der linken oder der rechten Brust beginnen und dass Ihr Baby beide Brüste leer trinkt, um Milchstau zu vermeiden. Schläft das Baby während der Mahlzeit ein, können Sie es zwischendurch frisch wickeln, damit es wieder munter wird. Wichtig ist außerdem, dass Ihr Baby tatsächlich trinkt, solange es an der Brust ist. Das Nuckeln an der Brustwarze weicht die Haut auf und kann zu Wund sein und Rissen führen.
Was kann ich gegen Milchstau tun?
Ein Milchstau kann zu jeder Zeit des Stillens auftreten. Sie merken dies, wenn das Baby die Brust mit einer Stillmahlzeit nicht leer trinkt und sich Ihre Brust anschließend gespannt anfühlt. Oft hilft es, wenn Sie sich vor eine Rotlichtlampe setzen, die Brust zunächst einige Minuten warm werden lassen und Ihr Baby dann anlegen. Fragen Sie Ihre Hebamme nach weiteren hilfreichen Tipps.
Warum besteht auch in der Stillzeit ein Mehrbedarf an einzelnen Nährstoffen?
Nach der Geburt wird der Säugling zwar nicht mehr über die Plazenta ernährt. Die Mutter gibt beim Stillen jedoch weiterhin Nährstoffe an den Säugling ab. Außerdem muss sich ihr Nährstoffspeicher, der durch die Schwangerschaft stark verringert wurden, wieder auffüllen. Daher ist in der Stillzeit ebenfalls eine erhöhte Zufuhr an Nährstoffen wichtig.
Warum besteht auch in der Stillzeit ein Mehrbedarf an einzelnen Nährstoffen?
Nach der Geburt wird der Säugling zwar nicht mehr über die Plazenta ernährt. Die Mutter gibt beim Stillen jedoch weiterhin Nährstoffe an den Säugling ab. Außerdem muss sie ihre Nährstoffspeicher, die durch die Schwangerschaft stark verringert wurden, wieder auffüllen. Daher ist in der Stillzeit ebenfalls eine erhöhte Zufuhr an Nährstoffen wichtig.